Die Bundespolizei Rosenheim ermittelt gegen einen mutmaßlichen Schleuser. Der 50-jährige Russe soll mehrere Landsleute illegal nach Deutschland gebracht haben. Vorausgegangen war eine Kontrolle auf der Autobahn A8.
Bayerische Polizeibeamte schnappen Schleuser bei Kontrolle bei Weyarn
Laut der Bundespolizei war der Russe am Mittwochabend mit sechs weiteren Landsleuten auf der Autobahn A8 in Richtung München unterwegs. An einer Tankstelle in Weyarn überprüften Beamte der Bayerischen Polizei den Kombi des Mannes. Während sich der 50-jährige Fahrer mit einem russischen Pass und einer österreichischen Aufenthaltsgenehmigung ausweisen konnte, waren seine Mitreisenden nur im Besitz ihrer russischen Reisepässe. Unter den kontrollierten Personen befand sich auch eine fünfköpfige Familie.
Bundespolizei nimmt Ermittlungen gegen mutmaßlichen Schleuser auf
Beamte der Bundespolizei übernahmen im Anschluss den Fall. Dabei gab der 32-jährige Familienvater an, dass er, seine Frau und drei gemeinsame Kinder, die Heimat verlassen hatten, um einer Einberufung in das russische Militär zu entgehen. Die Familie reiste daraufhin über Tschetschenien, die Türkei, Bosnien und Kroation nach Slowenien. Dort wurde die Familie und ein weiterer Russe von dem Schleuser aufgenommen.
Geflüchtete Russen zunächst in Erstaufnahmeeinrichtung gebracht
Die Familie und der weitere Mitfahrer wurden in eine Erstaufnahmeeinrichtung weitergeleitet. Der 50-jährige Fahrer des Kombi, der in Österreich lebt, konnte nach Abschluss der Ermittlungen weiterfahren. Gegen ihn wird nun aber eine Anzeige wegen des Einschleusens von Ausländern eingeleitet.
Diese Strafen drohen Schleusern
Bei Verstößen gegen § 96 "Einschleusen von Ausländern" droht eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis fünf Jahren, heißt es auf dejure.org. In minder schweren Fällen kann auch eine Geldstrafe verhängt werden. In schweren Fällen - beispielsweise bei gewerbsmäßigem Einschleusen von Ausländern - droht eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.
