Die Betrüger hatten den Mann am Dienstag am Telefon stundenlang in Gespräche verwickelt. Der Polizei zufolge hatten sich die Täter als Mitarbeiter einer Behörde ausgegeben und ihm die für die Masche übliche Lügengeschichte aufgetischt. Seine Tochter solle demnach einen schweren Verkehrsunfall verursacht haben. Um eine drohende Haft der Tochter abzuwenden, müsse eine hohe Kaution hinterlegt werden.
Rentner übergibt Bargeld an unbekannte Geldabholer
Schließlich übergab der Rentner am Abend, nahe des Weilheimer Bahnhofs, Bargeld im Wert eines mittleren fünfstelligen Eurobereichs an einen unbekannten Mann und eine unbekannte Frau. Die offenbar für organisierte Kriminelle agierenden Abholer verschwanden im Anschluss mit der Beute.
Beschreibung der Verdächtigen
Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd hat die Ermittlungen in diesem Fall übernommen. Die Ermittler suchen nach den unbekannten Geldabholern, die der Polizeimeldung zufolge folgendermaßen beschrieben werden:
Beschreibung des männlichen Abholers:
- Südländische Erscheinung
- Ca. 165 cm groß
- Ca. 40 bis 45 Jahre alt
- Mehrtagesbart, er trug dunkle Kleidung
Beschreibung der weiblichen Abholerin:
- Ca. 160 cm groß
- Sie trug ein gelbes Oberteil, einen hell-dunkel gemusterten Rock und eine Strumpfhose
Zeugenaufruf
Die Kriminalpolizei bittet Zeugen, die folgende Fragen beantworten können, sich unter der Telefonnummer 08031 / 200-0 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
- Wer hat die oben beschriebenen Personen am 28. November, zwischen 18:00 Uhr und 19:00 Uhr im Nahbereich des Bahnhofs Weilheim gesehen?
- Wer kann Hinweise zur Identität dieser Person(en) geben?
- Wer hat zur relevanten Zeit verdächtige Fahrzeuge im Nahbereich des Bahnhofs bzw. dessen Parkplatz gesehen?
- Wer hat sonst sachdienliche Informationen, die zur Tataufklärung dienen können?
Das rät die Polizei
Im Bereich Weilheim-Schongau und Bad Tölz-Wolfratshausen kam es am Dienstag über den Nachmittag verteilt zu einer Vielzahl betrügerischer Anrufe. In den meisten Fällen reagierten die potentiellen Opfer richtig, indem sie das Telefonat beendeten und die Polizei informierten. Die Polizei warnt immer wieder vor der Masche und gibt Verhaltenstipps:
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch angeblich dringende Ermittlungen, z. B. zu einem Einbruch in der Nähe oder einer Kaution, die unbedingt zu bezahlen ist!
- Die Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen! Legen Sie einfach auf!
- Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte über ihr Hab und Gut, Ihr Bargeld und Ihre Wertgegenstände! Legen Sie einfach auf!
- Lassen Sie niemanden in die Wohnung, der sehen will, wo Sie Geld oder Schmuck aufbewahren!
- Rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück! Drücken Sie KEINE Wahlwiederholung. Legen Sie auf und wählen Sie dann den Notruf 110!
- Erstatten Sie immer, auch im Versuchsfall, Anzeige bei Ihrer Polizeiinspektion