Es ist noch nicht lange her, als wegen Reichsbürgern, die die staatliche Ordnung in Deutschland stürzen wollten, eine bundeseweite Durchsuchung durchgeführt wurde. Wie nun bekannt geworden ist, planten wohl in Bayern Mitglieder der sogenannten Prepperszene mit Reichsbürgerhintergrund ebenfalls eine Sabotage-Aktion, die zum politischen Umsturz führten sollte. Allerdings konzentrierten sich ihre Bemühungen wohl vorerst auf das Stromnetz.
Sabotage an Strommasten geplant
Wie die Polizei mitteilt, werden die Beschuldigten verdächtigt, ab September 2020 geplant zu haben, durch Sabotage von Strommasten einen großflächigen Stromausfall in der Bundesrepublik Deutschland herbeizuführen. Dadurch hätte es anderen Gruppen gelingen sollen, durch einen politischen Umsturz in Deutschland die Macht zu übernehmen.
Mehrere Wohnungen durchsucht
Aus diesem Grund haben Ermittler der Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) und Ermittler des Bayerischen Landeskriminalamtes (BLKA) in den frühen Morgenstunden des Mittwochs insgesamt sechs Wohnungen und Nebengebäude von drei Beschuldigten und einem Zeugen in der Oberpfalz und in Oberbayern durchsucht. An dem Einsatz waren insgesamt 70 Einsatzkräfte beteiligt. In den Wohnungen wurden Beweismittel sichergestellt, die nun ausgewertet werden. Dazu können die Ermittler aktuell jedoch noch keine genaueren Angaben machen.
Verfahren wegen Bildung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung
Die bei der Generalstaatsanwaltschaft München angesiedelte ZET führt bereits seit 2022 ein Ermittlungsverfahren gegen insgesamt sechs Beschuldigte, die der sog. Prepperszene mit Reichsbürgerhintergrund zugerechnet werden. Das Ermittlungsverfahren wird wegen des Tatvorwurfes der Bildung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung geführt.