Zehn Leichen, die seit 1995 in Bayern gefunden wurden, konnten noch immer nicht identifiziert werden. Mehrere Personen wurden offenbar Opfer eines Gewaltverbrechens. Doch die Polizei tappt mit ihren Ermittlungen noch im Dunkeln.
Leiche von Unbekanntem im Juni gefunden
07. Juni 2021:Eine Passantin fand in Nußdorf am Inn (Landkreis Rosenheim) eine männliche Leiche im Inn. Die bisherigen Ermittlungen der Polizei zur Identität des Toten blieben ergebnislos. Das Alter des Mannes wird auf mindestens 60 Jahre geschätzt. Auch die Todesursache ist noch unklar. Jedoch liegen laut Polizei momentan keine Hinweise für ein mögliches Gewaltverbrechen vor.16. August 2019: Ein Bergwanderer fand die Leiche eines offensichtlich abgestürzten und tödlich verunglückten Mannes am Grünstein in den Berchtesgadener Alpen. Der Tote hatte keine Ausweisdokumente bei sich. Markant ist, dass der Unbekannte einen Dauerkatheter mit Urinbeutel gesetzt hatte. Bei dem Mann wurde eine Zug-Fahrplanauskunft gefunden. Hier erkundigte er sich, wann die Abfahrten am 16. August von Freilassing nach Berchtesgaden stattfinden. Zusätzlich hatte er eine Busfahrkarte vom 16. August um 09.33 Uhr vom Bahnhof Berchtesgaden zum Unterstein einstecken. Die Polizei geht davon aus, dass der Unbekannte im Raum Freilassing bis zum 16. August übernachtet hatte und dann an dem Tag in Richtung Berchtesgaden gefahren war.30. November 2018: An einer Parkbank in der Nähe der Theresienwiese in München wurde ein lebloser Mann gefunden. Er hatte wohl keinen festen Wohnsitz gehabt und im Freien in einem Schlafsack geschlafen. Er wurde noch in ein Krankenhaus gebracht. Dort konnten die Ärzte aber nur noch seinen Tod feststellen.
Drei nicht identifizierte Leichen im Jahr 2017
25. November 2017: In Marzling (Landkreis Freising) wurde die Leiche eines Unbekannten gefunden. Ermittlungen ergaben, dass dass es sich bei dem Mann um einen Obdachlosen im Alter von 50 bis 60 Jahren handelte. Er hatte ein blaues City-Rad genutzt und früher eine Firma betrieben, die er wegen Problemen auflösen musste. Als er gefunden wurde, hatte der Mann bereits drei Jahre in einem Stadel gelebt.03. Juli 2017: Ein Anwohner bemerkte im Bereich Münsing Seeleitn (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) eine tote Person, die in Ufernähe im Wasser trieb. Er hatte vermutlich einige Tage bis maximal eine Woche im Wasser gelegen. Eine Obduktion ergab, dass der Unbekannte ertrunken war. Er hatte einige Vorerkrankungen und dürfte starker Raucher gewesen sein. Anhaltspunkte auf ein Fremdverschulden gibt es laut Polizei bislang nicht.09. Februar 2017: In einem Waldstück am Keilsteiner Hang (Landkreis Regensburg) wurde ein skelettierter menschlicher Schädel gefunden. Weitere menschliche Überreste konnten nicht gefunden werden. Die Identität der Person ist bisher nicht geklärt. Die Kriminalpolizei Regensburg hat nun in Zusammenarbeit mit der Rechtsmedizin München und der Freien Universität Amsterdam, basierend auf den aufgefundenen knöchernen Schädel eine Weichteilrekonstruktion, und eine isotopische Begutachtung veranlasst. Dabei stellte sich heraus, dass der Schädel wohl von einer Frau stammte, die zwischen 1942 und 1944 geboren worden war. Gestorben ist sie vermutlich zwischen 1963 und 1968.
Skelett im Wald gefunden
11. August 2016: Ein Pilzsucher fand im Eglhartinger Forst (Landkreis Ebersberg) etwa 500 Meter nördlich des Ortsrandes von Eglharting ein männliches Skelett. Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben, dass es sich bei dem Toten um einen Mann im Alter von etwa 70 bis 75 Jahren handelt. Zudem gehen die Ermittler davon aus, dass der Leichnam mindestens einige Monate, längstens aber seit Anfang des Jahres 2015 im Eglhartinger Forst lag. Ein Fremdverschulden kann laut Polizei "nicht gänzlich ausgeschlossen werden".08. Juni 2010: Eine Spaziergängerin entdeckte im Hans-Fischer-Park in München-Westend eine Person, die im hohen Gras lag. Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des Mannes feststellen. Wegen der nassen Kleidung und weiterer charakteristischer Leichenzeichen geht die Kriminalpolizei davon aus, dass er schon mehrere Tage dort gelegen hatte. Eine Obduktion ergab, dass der Unbekannte vermutlich an einer Unterkühlung gestorben war. Beim Verstorbenen aufgefundene Schriftstücke lassen darauf schließen, dass der Mann möglicherweise tschechischer Abstammung war und die spanische Sprache lernte. Zudem wurden Medikamentenschachteln mit tschechischem Aufdruck gefunden.15. September 1995: In einem Waldstück bei Oettingen (Landkreis Donau-Ries) wurden die bereits skelettierten Leichen von zwei Frauen gefunden. Die Leichen wurden waren bereits im Juli oder August 1995 dort abgelegt worden. Die Polizei geht von einem Verbrechen aus.