Polizeibeamte in Bayern haben im Zuge des "Aktionstags Plus gegen Antisemitismus" mehrere Objekte durchsucht. Wie ein Sprecher gegenüber allgaeuer-zeitung.de berichtet, fanden die Razzien auch in Kaufbeuren und Füssen statt. Insgesamt seien 20 Häuser und Wohnungen in ganz Bayern zeitgleich durchsucht worden. Hintergrund sind Ermittlungen gegen 17 Beschuldigte im gesamten Freistaat, davon zwei im Allgäu. Bei den Tatverdächtigen soll es sich um zwei Frauen und 15 Männer im Alter zwischen 18 und 62 Jahren handeln.
Judenhass und Hetze im Internet: Razzien in ganz Bayern
Anlass der Ermittlungen sind antisemitische Äußerungen und Hetze in sozialen Medien. Diese nehmen auch Bezug zum Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel. Gegen die 17 Verdächtigen werde wegen Volksverhetzung und der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen sowie der Billigung von Straftaten ermittelt. Zuvor hatte die Bild über Razzien in ganz Bayern berichtet. Neben Kaufbeuren und Füssen sollen auch Häuser und Wohnungen in den Landkreisen Berchtesgadener Land, Fürstenfeldbruck, Coburg, Passau, Aschaffenburg und Haßberge sowie dem Münchner Umland durchsucht worden sein.
Die Deutsche Presse Agentur berichtet, dass in einem Fall gegen einen Mann ermittelt werde, der in sozialen Medien ein Hitler-Bild mit Anspielung auf den Holocaust veröffentlicht hatte.
Antisemitismus prägt Alltag vieler Juden in Deutschland
"Antisemitismus prägt leider in Deutschland den Alltag vieler Jüdinnen und Juden. Der terroristische Angriff der Hamas gegen Israel hat auch Auswirkungen auf ihr Leben in Deutschland", sagte Michael Weinzierl, der Beauftragte der bayerischen Polizei gegen Hasskriminalität. "Obwohl es seitdem eine neue Welle des Antisemitismus auch auf Bayerns Straßen gibt, dürfen die bereits begangenen Straftaten nicht in den Hintergrund treten."
Denn die Entwicklung sei nicht neu, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Seit der Corona-Zeit nähmen antisemitische Äußerungen in Deutschland zu. Darum "wollen wir sowohl als Justiz als auch als Polizei ein klares Zeichen setzen und strafbaren Antisemitismus auch mit diesem besonderen Tag verfolgen", betonte er.

Verzweifelter Appell an die Bundesregierung
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Mehr Informationen zu den Durchsuchungen im Allgäu findet ihr auf allgaeuer-zeitung.de