In Mindelheim hat ein polizeibekannter 46-jähriger Mann einen Brandanschlag auf die Wohnung einer Familie verübt. Der Mann habe am Samstagnachmittag mehrere selbstgebaute Molotowcocktails zielgerichtet auf den Balkon der Wohnung in dem Mehrfamilienhaus geworfen. Anschließend habe er sich mit einer Axt und einer Kettensäge gewaltsam Zutritt zu der Mietwohnung im ersten Stock des Hauses verschafft.
Brandsätze geworfen: Mann löscht Brand in Mindelheim selbst
Nach der Tat habe der Mann dann mit einem mitgebrachten Feuerlöscher das Feuer auf dem Balkon wieder gelöscht, berichtet die Allgäuer Polizei. Beamte der Polizeiinspektion Mindelheim konnten den Mann vor Ort widerstandslos festsetzen. Er wurde vorläufig festgenommen.
Was der Täter vermutlich nicht wusste: Familie war vor Brandanschlag bereits ausgezogen
Die Freiwillige Feuerwehr Mindelheim musste den sicherheitshalber weiter Löscharbeiten durchführen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Laut der Polizei war die Familie, die ursprünglich in der Wohnung gelebt hatte, zuvor ausgezogen. Dies sei dem Täter jedoch wohl nicht bekannt gewesen. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Tat ein jahrelanger Streit zwischen der Familie und dem Täter vorausgegangen war. Der Schaden beläuft sich auf eine vierstellige Summe, so eine Schätzung der Polizei.
Molotowcocktails auf Familienwohnung geworfen: Täter in Haft
Der Täter wurde noch am Sonntag einer Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Memmingen vorgeführt. Diese erließ einen Haftbefehl wegen schwerer Brandstiftung. Der Mann befindet sich mittlerweile in einem bayerischen Gefängnis. Bei ihm soll es sich um einen deutschen Staatsbürger handeln, so die Polizei weiter.
Molotowcocktails sind in Deutschland strengstens verboten
Die Stadt Mindelheim hat rund 16.000 Einwohner und ist die Kreisstadt des Landkreises Unterallgäu. Die Stadt liegt an dem kleinen Fluss Mindel und ist rund 25 Kilometer von Memmingen entfernt. Unter anderem sind der Besitz, die Herstellung, der Erwerb, das Führen und der Handel mit und von Molotowcocktails in Deutschland verboten. Auch die Anleitung zum Bau einer solchen Brandbombe oder die Aufforderung dazu sind strafbar. Verstöße dagegen werden mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren geahndet. Wer einen Molotowcocktail auf Personen wirft, der wird meist wegen eines versuchten Tötungsdelikts belangt. Nach Paragraf 2, Absatz 2 des des Waffengesetzes gelten Molotowcocktails in Deutschland als verbotene Waffen.