Giftiger Nebel: Ammoniak-Austritt in Hohenems: Einsatzkräfte müssen Tennis-Center und Baustelle räumen

10. Oktober 2023 12:04 Uhr von Redaktion all-in.de
Weil giftiges Ammoniak aus einer Kühlanlage an der Kunsteisbahn in Hohenems-Herrenried (Vorarlberg) austrat, waren die Feuerwehren Dornbirn, Lustenau und Schwarzach am Montag gefordert. (Symbolfoto)
picture alliance/dpa/TNN | Davor Knappmeyer

Ein Tennis-Event-Center und eine Großbaustelle musste die Feuerwehr am Montag in Hohenems in Vorarlberg räumen. Der Grund: Ammoniak trat an einer Kunsteisbahn aus.

Ein Kältearbeiter füllte nach Angaben der Polizei am Montagmittag die Kühlanlage der Kunsteisbahn in Hohenems-Herrenried (Bezirk Dornbirn in Vorarlberg) mit Kältemittel "NH3" (Ammoniak) auf, als sich eine vermeintlich drucklose Schutzkappe von ihrer Verschraubung löste. Dadurch konnte das Kältemittel in flüssiger Form austreten. Ein undichter Absperrhahn dürfte laut Polizei zu dem Druck geführt haben, der die Schutzkappe wegschleuderte.

Ausgelaufenes Ammoniak wird zum giftigen Nebel

Der Techniker wollte daraufhin seine Schutzausrüstung anlegen und das Serviceventil schließen, um zu verhindern, dass die giftige Flüssigkeit weiter aus dem Kühlkreislauf floss. Doch das Ammoniak, das bereits ausgelaufen war, verdampfte und führte zu einem Nebel, der es dem Techniker unmöglich machte, das Ventil zu schließen. Er alarmierte daraufhin die Einsatzkräfte. 

Feuerwehr räumt Tennis-Center und Großbaustellen - Anwohner müssen Türen und Fenster schließen

Gefahrgutspezialisten der Feuerwehren Dornbirn, Lustenau und Schwarzach gelang es schließlich das Ventil an der Kühlanlage zu schließen. Durch die Flüssigkeit, die aber schon ausgelaufen war, bestand Gesundheitsgefahr. Weil ein Südwind blies, mussten die Einsatzkräfte das Tennis-Event-Center und eine angrenzende Großbaustelle evakuieren und Straßen sowie Geh- und Radwege um die Kunsteisbahn sperren.

Feuerwehr kann um 14:00 Entwarnung geben

Außerdem forderten Einsatzkräfte die Anwohner nördlich der L46 per Lautsprecherdurchsage auf, Fenster und Türen zu schließen und möglichst in ihren Häusern zu bleiben. Um 14 Uhr konnte die Feuerwehr schließlich Entwarnung geben. Am Einsatz waren 70 Männer und Frauen der Feuerwehren, 12 Einsatzkräfte des Roten Kreuzes sowie 14 Beamte der Polizei eingesetzt.

Ammoniak ist als Gas und in flüssiger Form giftig. Das Gas reizt und verätzt bei Menschen die Schleimhäute und kann zu starken Schäden in den Atemwegen führen. In hoher Konzentration kann es tödlich sein. 

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