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14.000 Euro für Schleusung gezahlt: Afghanische Familie will illegal nach Deutschland einreisen

Polizei greift fünfköpfige Familie im Fernreisebus nahe Lindau auf

Afghanen zahlen 14.000 Euro für Familienschleusung nach Deutschland

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    Einen Fernreisebus kontrollierte die Bundespolizei am Montag am Grenzübergang Hörbranz bei Lindau. Darin saß eine fünfköpfige Familie aus Afghanistan, die illegal nach Deutschland einreisen wollte. (Symbolfoto)
    Einen Fernreisebus kontrollierte die Bundespolizei am Montag am Grenzübergang Hörbranz bei Lindau. Darin saß eine fünfköpfige Familie aus Afghanistan, die illegal nach Deutschland einreisen wollte. (Symbolfoto) Foto: Bundespolizei

    Illegale Einreise: Polizei kontrolliert afghanische Familie nahe Lindau

    Eine Streife der Lindauer Bundespolizei stoppte nach eigenen Angaben am Montag am Kontrollplatz Sigmarszell (A96) einen Fernreisebus, der von Rom in Richtung Frankfurt am Main unterwegs war.

    Bevor die Beamten mit ihrer Überprüfung beginnen konnten, gab ihnen der italienische Busfahrer fünf afghanische Reisepässe und 250 Euro. Die Dokumente gehörten einer afghanischen Familie im Bus. Als die Beamten einen genaueren Blick darauf warfen, stellten sie fest, dass die Dokumente gefälscht waren. Der 50-jährige Familienvater, seine 42-jährige Frau und die gemeinsamen Kinder im Alter von neun, 16 und 18 Jahren hatten keine weiteren Papiere dabei. 

    Polizei findet gefälschte Ausweise und Aufenthaltsgenehmigungen

    Die Bundespolizisten ermittelten, dass die Familie in Mailand in den Fernreisebus gestiegen war. Ein Mittelsmann hatte dem Busfahrer die fünf Pässe und 250 Euro übergeben, was dem Fahrer seltsam vorkam. Doch anstatt den Migranten die Mitfahrt zu verweigern, verwahrte der Busfahrer das Geld und die Pässe, um sie bei der nächsten Polizeikontrolle überprüfen zu lassen. 

    Als die Bundespolizisten anschließend das Gepäck der Familie durchsuchten, entdeckten sie fünf griechische Aufenthaltsgenehmigungen, die ebenfalls gefälscht waren. Sie waren auf die fünf Familienmitglieder ausgestellt, die einer ethnischen Minderheit angehören. Später gab der Vater zu, 14.000 Euro für die Schleusung seiner Familie an eine Schleuser-Organisation gezahlt zu haben. Im Preis enthalten waren die gefälschten Dokumente.

    Afghanen werden wegen versuchter illegaler Einreise angezeigt

    Alle strafmündigen Migranten wurden wegen versuchter unerlaubter Einreise angezeigt. Der Familienvater muss sich außerdem dafür verantworten, dass er sich gefälschte amtliche Ausweise verschafft hat. 

    Die Eltern stellten für sich und die Kinder ein Schutzersuchen. Die Bundespolizisten fanden heraus, dass die Migranten in Griechenland bereits als Asylbewerber registriert worden waren. Die Afghanen wurden am Nachmittag an das Anker-Zentrum Schwaben weitergeleitet.

    Busfahrer wird wegen Einschleusens von Ausländern angezeigt

    Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Kempten zeigten die Bundespolizisten den 39-jährigen Busfahrer wegen versuchten Einschleusens von Ausländern an. Er wurde später entlassen.

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