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Wissenschaftler vermuten kilometerdicke Diamantschicht auf Merkur

Planetenforschung

Schatz im Sonnensystem? Forscher vermuten Diamantschicht auf Merkur

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    Unter der Oberfläche des Merkur soll sich eine gigantische Diamantschicht verbergen. Das geht aus Daten hervor, die die "Messenger"-Sonde gesammelt hat. (Symbolbild)
    Unter der Oberfläche des Merkur soll sich eine gigantische Diamantschicht verbergen. Das geht aus Daten hervor, die die "Messenger"-Sonde gesammelt hat. (Symbolbild) Foto: picture-alliance/ dpa | DB NASA Hopkins University

    Chinesische und belgische Wissenschaftler sollen Medienberichten zufolge mit Modellberechnungen und Experimenten Hinweise erhalten haben, dass sich unter der Kruste von Merkur eine kilometerdicke Diamantschicht verbirgt. 

    15 bis 18 Kilometer dicke Diamantschicht

    Die Ergebnisse der Studie wurden jetzt im Fachmagazin "Nature" veröffentlicht. Die Theorie basiert auf Daten der Merkur-Sonde "Messenger", die von dem Forscher-Team in Temperatur-Modelle eingepflegt wurden, daraus wurde dann das Diamantenvorkommen errechnet. Basierend auf den Berechnungen, gehen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen von einer 15 oder sogar 18 Kilometer dicken Diamantschicht aus. Dabei galt Schwefel als entscheidender Hinweis für das Diamantenvorkommen. Die Daten der "Messenger"-Sonde wiesen laut der Studie Schwefel in ausreichenden Mengen nach. Bereits geringe Schwefelanteile sorgen dafür, dass sich Kristalle schneller bilden. 

    Magma-Ozean als Diamanten-Schmiede?

    Die Autoren der Studie im "Nature"-Magazin gehen davon aus, dass der Merkur einst von einem Ozean aus Magma bedeckt war. In diesem Ozean bildete sich aus Kohlenstoff Graphit, der an die Oberfläche stieg und verkrustete, daher auch die dunkle Farbe des Merkur. Wegen des Drucks habe sich dann am Boden des Magma-Ozeans die Diamantschicht gebildet. 

    Unerreichbarer Schatz

    Wer jetzt zur Spitzhacke greifen und die Diamanten aus Merkur rausschlagen will, wird allerdings bitter enttäuscht. Der Schatz im Sonnensystem ist allein durch die Nähe zur Sonne unerreichbar. Auf dem Merkur herrschen Temperaturen bis zu 480 Grad, hinzu kommen dann noch die Strahlung und Gravitation. Doch auch wegen der Tiefe sind die Diamanten unerreichbar. Philip Reiß von der TU München erklärte laut einem Bericht der Tagesschau, dass die Diamantschicht in einer Tiefe von 485 Kilometern liegt. Auf der Erde liegt die bisher tiefste Bohrung bei knapp zwölf Kilometer. 

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