Ein Frachtschiff aus der Ukraine ist in der türkischen Meerenge Bosporus auf Grund gelaufen. Diese Meerenge zwischen dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer gilt als eine der wichtigsten Wasserstraßen. Das 142 Meter lange Schiff, beladen mit 13.000 Tonnen Erbsen, hat dafür gesorgt, dass stundenlang nichts mehr ging. Wie der Schiffsdienst Marine Traffic berichtet, hat es bis zum späten am Dienstag-Nachmittag gedauert, bis endlich wieder Schiffe in die Meerenge einfahren konnten.
Spezialkräfte mussten anrücken
Einsatzkräfte arbeiteten vier Stunden daran, den Frachter zu befreien, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Grund für das Auflaufen war demnach ein Schaden am Ruder. Der Frachter MKK-1 war am Morgen bei Umuryeri im nördlichen Teil der Meerenge aufgelaufen. Zur Freisetzung waren Spezialschiffe im Einsatz, drei Schlepper brachten das Schiff aus der Meerenge. Laut Anadolu sind keine Menschen verletzt worden und keine Umweltschäden entstanden. Der Frachter fährt unter der Flagge des Inselstaates Palau und ist im Rahmen eines Abkommens zum Export von ukrainischem Getreide unterwegs, wie es von dem im Rahmen der Initiative eingerichteten Zentrums in Istanbul hieß. Er habe am 8. Januar aus der ukrainischen Hafenstadt Juschne abgelegt, Zielort sei die türkische Stadt Mersin am Mittelmeer. Seit dem Sommer wird ukrainisches Getreide über das Schwarze Meer und die Meerenge Bosporus exportiert. Ein entsprechendes Abkommen war im Juli unter Vermittlung der Türkei und der UN vereinbart worden und hatte die monatelange Blockade der ukrainischen Getreideausfuhren infolge des russischen Angriffskriegs beendet. Der Bosporus gehört zu den verkehrsintensivsten Wasserstraßen der Welt. Im Jahr 2021 hatten nach Behördenangaben 38 500 Schiffe die Meerenge durchquert.