In Westafrika sind dutzende Kinder nach der Einnahme eines Husten- und Erkältungssaftes gestorben. Wie die Deutsche Presseagentur (dpa) mitteilt, warnt nun die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor der Einnahme von insgesamt vier verunreinigten Medikamenten eines indischen Pharmaunternehmens. Die Produkte werden allesamt in Gambia vertrieben.
Nierenversagen als Todesursache
Insgesamt seien über sechzig Kinder in dem westafrikanischen Land gestorben. Die Präparate stehen nun unter dem Verdacht, akutes Nierenversagen zu verursachen. Laut der WHO waren die vom Nierenversagen betroffenen Kinder allesamt unter fünf Jahre alt. Die gambischen Gesundheitsbehörden warnten davor, die betreffenden Medikamente weiter zu verschreiben.
Präparate möglicherweise auch in anderen Ländern verwendet
Derzeit untersuche die WHO den Vorfall. Dies geschehe in Zusammenarbeit mit den indischen Behörden und der Herstellerfirma Maiden Pharmaceuticals Limited, so berichtet die dpa. Laut den Indischen Behörden darf der Hersteller die Hustensäfte nur für den Export produzieren, heißt es in dem Bericht weiter. Die Herstellerfirma sei für eine Stellungnahme nicht erreichbar gewesen, berichtet die dpa zudem. Aus Indien gilt als Apotheke der Welt, entsprechend stammen viele Medikamente aus dem asiatischen Staat. Diese werden häufig für ärmere Länder produziert und dann ausgeführt. Die im Verdacht stehenden Husten - und Erkältungssäfte seien nur nach Gambia geliefert worden, so das indische Gesundheitsministerium. Trotzdem ist nicht auszuschließen, dass die Medikamente auch außerhalb Gambias verwendet würden.
Gambia zieht Konsequenzen
Das westafrikanische Gambia hat zudem die Lizenz für das in Verdacht stehende Unternehmen Maiden Pharmaceuticals Limited beendet. Der Pharmahersteller wiederum zeigte sich über die Situation in Gambia geschockt, verwies gleichzeitig aber auf Qualitätstest durch die indische Gesundheitsbehörde Anfang Oktober. Diese Laborergebnisse stehen allerdings noch aus.