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Tropische "Monsterzecke", Tipps und mehr: Wissenswertes rund um Zecken

Zeckenzeit beginnt wieder

Tropische "Monsterzecke", Tipps und mehr: Wissenswertes rund um Zecken

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    Bei milden Temperaturen sind Zecken am aktivsten. Wie Sie sich am besten schützen, hier die wichtigsten Tipps. (Symbolbild)
    Bei milden Temperaturen sind Zecken am aktivsten. Wie Sie sich am besten schützen, hier die wichtigsten Tipps. (Symbolbild) Foto: Erik Karits auf Pixabay

    Mit den wärmeren Temperaturen kommen auch die alljährlichen Plagegeister: Mücken, Wespen, Fliegen. Ganz besonders unangenehm sind aber besonders Zecken. Da sie Krankheiten wie Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen können. Wie man sich am Besten vor den Blutsaugern schützt und was zu tun ist, wenn man doch mal "gebissen" wurde. Hier das wichtigste im Überblick. 

    Tipps zur Vermeidung

    • In der freien Natur sollte der Körper möglichst komplett mit Kleidung bedeckt sein. Also geschlossene Schuhe, lange Hosen und langes Oberteil. Um ganz sicher zu gehen, dass die Zecke nirgendwo andocken kann, kann man auch noch die Hosen in die Socken stecken.
    • Helle Kleidung ist dabei von Vorteil. Der Grund: Auf hellem Untergrund lassen sich Zecken leichter erkennen. 
    • Besonders im Wald und an Wiesen können Zecken am häufigsten vorkommen. Also am Waldrand oder in der Wiese am besten geschlossene Schuhe tragen - aber Achtung: Auch im eigenen Garten lauern mitunter Zecken.
    • Nützlich sind auch Insektenabwehrmittel. Laut Apothekenumschau bieten diese für etwa zwei bis drei Stunden Schutz. Aber vorischt! Bei Säuglingen dürfen die meisten Mittel nicht angewendet werden. 
    • Nach dem Spaziergang sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden. Auch Haustiere, die sich regelmäßig draußen aufhalten, sollten regelmäßig abgesucht werden. 

    Zecke entfernen: So geht es richtig

    • Zecken haben an ihrem Stechrüssel Widerhaken und sondern noch dazu eine Art "Beton" ab. Deswegen sitzen sie besonders fest in der Haut ihrer Opfer. Aber je früher die Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Risiko an Krankheiten wie Borreliose oder FSME zu erkranken. 
    • Hilfsmittel zur Entfernung von Zecken gibt es viele. Besonders effektiv ist eine Pinzette, eine sogenannte "Zeckenkarte" und eine Zeckenschlinge. 
    • Am wichtigsten ist es die Zecke so nah wie möglich an der Haut mit der Pinzette oder der Zeckenschlinge zu packen und mit einer senkrechten Bewegung kontrolliert aus der Haut zu ziehen. Dabei sollten Sie auch darauf achten, dass Tier nicht zu fest zu quetschen. Mit der Zeckenkarte funktioniert das etwas anders, hier ziehen sie die Zecke nicht heraus, sondern schieben sie vielmehr aus der haut. Dazu die Karte nah an der Haut ansetzen und solange unter das Tier schieben, bis es sich löst. 
    • Finger weg von "Hausmittelchen" wie Nagellackentferner oder Öl. Auch kein Kleber oder Alkohol verwenden. Durch diese Stoffe wird die Zecke nicht getötet, aber es besteht die Gefahr, dass sie sich in die Einstichstelle übergibt und so kann sie noch mehr Bakterien und Viren übertragen. 
    • Nach der Entfernung sollte die Einstichstelle desinfiziert und beobachtet werden. Sollte sich die Stelle nach Tagen oder Wochen wieder erröten, führt der Weg zum Arzt. Eine erneute Rötung an der Bissstelle könnte auf eine sogenannte Wanderröte hindeuten. Ein Symptom für Lyme-Borreliose. Auch bei Fieber und grippeähnlichen Symptomen sollte man unbedingt zum Arzt gehen. Das könnten Anzeichen für FSME sein. 

    Viele unterschiedliche Zeckenarten

    Zecken kommen in vielen Regionen weltweit vor. Insgesamt sind über 900 Arten bekannt. In Deutschland beispielsweise gibt es die Igelzecke, die Schafszecke, die Taubenzecke oder auch die Braune Hundezecke. Besonders verbreitet und bekannt sind hierzulande der Gemeine Holzbock und die Auwaldzecke.

    Holzbock hauptverantwortlich für Bisse

    Der Gemeine Holzbock (lat. Ixodes ricinus) ist für die meisten Zeckenstiche in Deutschland verantwortlich. Dabei kann er auch die gefährlichen Borreliose-Bakterien und Frühsommer-Meningoenzephalitis-Viren (FSME) übertragen. Aktiv ist der Gemeine Holzbock übrigens nicht nur im Sommer. Den Tieren reichen schon Temperaturen von über 7 Grad, um aktiv zu werden.

    Auwaldzecke auch zur kalten Jahreszeit aktiv

    Auch die Auwaldzecke (lat. Dermacentor reticulatus) ist in Deutschland eine weit verbreitete Zeckenart. Besonders häufig ist die Auwaldzecke dabei in im östlichen und südwestlichen Teil Deutschlands. Auwaldzecken sind besonders für Haustiere ein Problem. Sie übertragen beispielsweise die Babesiose (Hundemalaria) und sind regelmäßig auch im Januar und Februar aktiv.

    Das ist die Hyalomma-Zecke

    Der Rekord-Sommer von 2018 war ideal für die Ausbreitung einer neuen Zeckenart. Die Hyalomma-Zecke ist meist in wärmeren Regionen, wie Südfrankreich, Afrika und Südasien. Im Gegensatz zum blinden Holzbock haben Hyalomma-Zecken Augen. Das macht sie zu aktiven Jägern, die ihren potenziellen Wirt über hundert Meter verfolgen können. Auch in der Größe unterscheiden sie sich von ihrem einheimischen Artgenossen. Weibchen können eine Größe zwischen 5 und 6,6 Millimeter erreichen. Männchen bringen es auf 4 bis 5,6 Millimeter. Wegen ihrer Größe und der gestreiften Beine können die Zecken relativ leicht entdeckt werden.

    Pferdebesitzer aufgepasst!

    Da sie das oft tödlich verlaufende Krim-Kongo-Fieber übertragen, können Hyalomma-Zecken auch für den Menschen gefährlich werden. Menschen werden allerdings der Website zecken-radar.de zufolge eher selten gebissen. Pferde und Wildtiere stehen dagegen ganz oben auf der Speisekarte der Hyalomma. Also sollten im Frühjahr und Sommer vor allem Pferdebesitzer die Augen offen halten.

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