Im Tatort "Die Rache an der Welt" heute (8.9.) aus Göttingen - eine Wiederholung aus dem Herbst 2022 - muss Charlotte Lindholm den Mord an einer Studentin aufklären. Lohnt sich das Einschalten? Hier Handlung, schauspieler und Tatort-Kritik.
Die Handlung in "Die Rache an der Welt": Darum geht es im Tatort heute aus Göttingen
Die heile Welt von Göttingen wird erschüttert durch einen Serientriebtäter, der an abgelegenen Ecken Frauen auflauert und zu sexuellen Handlungen zwingt. Der "Wikinger", wie der Mann in der Presse genannt wird, hat seine Opfer bislang am Leben gelassen. Als in einem kleinen Park die Leiche der Studentin Mira gefunden wird, fragen sich Charlotte Lindholm und Anaïs Schmitz, ob der "Wikinger" dieses Mal einen Schritt weiter gegangen sein könnte. Ein Augenzeuge beschreibt den Täter als einen Mann mit migrantischer Herkunft. Doch der Zeuge erscheint voreingenommen. Ist seine Aussage wirklich belastbar? Um keine Zeit zu verlieren, gibt Charlotte Lindholm den Anstoß für eine erweiterte Herkunftsanalyse der DNA vom Tatort. (Hier geht es zum Trailer)
Was ist das Besondere an diesem Tatort?
"Die Rache an der Welt" wurde inspiriert von einem echten Mordfall 2016. Damals war eine deutsche Studentin ermordet worden, als Täter wurde 2018 ein afghanischer Geflüchteter verurteilt.
Wer sind die Schauspieler im Tatort heute?
- Charlotte Lindholm: Maria Furtwängler
- Anais Schmitz: Florence Kasumba
- Jelena: Mala Emde
- Henry Sascha: Alexander Gersak
- Elmo: Leonard Carow
- Munir Kerdagli: Eidin Jalali
- Frau Kaul: Michaela Hanser
- Herr Kaul: Jogi Kaiser
- Julian: Mirco Kreibich
- Nick Schmitz: Daniel Donskoy
Tatort-Kritik: Wie gut ist "Die Rache an der Welt"?
Geht so. Die Kritiken lassen sich mit "gut gemeint, mitrelgut gemacht" zusammenfassen. Hier der Überblick.
"Der mögliche afghanische Täter wirkt wie eine Schablone des Bösen, für die sich die Filmemacher genau dessen bedienen, was sie bei ihren deutschen Charakteren so scharfsinnig kritisieren – der Projektion. Als Selbstzerfleischungstheater eines linksliberalen Weltbürgertums ist dieser "Tatort" trotzdem zeitlos gut." Spiegel
"Wahrheit, Vorurteil oder Rassismus? Es ist auf jeden Fall ein schweres Thema, ein wichtiges Thema: Wie gehen Flüchtlings-Kulturen in Deutschland mit Frauen um? Was dürfen Frauen sagen? Was sind Frauen wert? Da kann man schon mal einen Krimi draus machen, aber der Tatort aus Göttingen ist viel zu intellektuell. Zu kompliziert. Die Szenen sind immer trist, auch oft langweilig und altbacken gefilmt." SWR3
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"In seiner reflexiven Hilflosigkeit könnte man für Die Rache an der Welt fast Mitleid aufbringen, wenn das ganze Projekt nicht so infam wäre. Da will ein Verantwortlicher (Redakteur Granderath) in einem strukturkonservativen öffentlich-rechtlichen Sender, dem das Dauergelärm der AfD erfolgreich eingeredet hat, er stünde kurz vor der Linksradikalität, einmal tapfer heiße Eisen anpacken – und dann kommt eine Geschichte dabei heraus, die komplett besinnungslos durch die rassistischen Bildarchive surft, die sich in unserer schönen deutschen Kultur über Jahrhunderte angesammelt haben." Zeit Online
"An diversen Stellen merkt man, dass die Absicht der gesellschaftlichen Aussage größer war als das Bedürfnis, eine Geschichte zu erzählen. Die Suche nach dem Mörder wird da zu einem reinen Mittel zum Zweck. Der 1212. Film der ARD-Krimireihe ist deshalb für ein Publikum uninteressant, das sich einfach gute Unterhaltung wünscht." film-rezensionen.de
Der Tatort läuft heute um 20.15 Uhr im Ersten. Ab kommender Woche gibt es wieder
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