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Parasiten-Alarm in Frankreich: Wichtige Informationen rund um Bettwanzen

Aussehen, Gefahr, Risiko

Bettwanzen-Invasion auch in Deutschland? So erkennt ihr die Parasiten

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    Bettwanzen sind in Frankreich sogar zu einem politischen Thema geworden. Droht auch in Deutschland eine massive Ausbreitung? Wie erkenne ich Bettwanzen?
    Bettwanzen sind in Frankreich sogar zu einem politischen Thema geworden. Droht auch in Deutschland eine massive Ausbreitung? Wie erkenne ich Bettwanzen? Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Arno Burgi

    Bettwanzen-Alarm in Frankreich. Besonders in der Millionenstadt Paris häufen sich die Meldungen über den Befall mit den beißendem Ungeziefer. Fotos und Videos von mutmaßlichen Wanzen gehen in den Sozialen Netzwerken viral und haben nun sogar die französische Politik auf den Plan gerufen. Laut der Deutschen Presseagentur plant die Partei von Präsident Emmanuel Macron nun sogar einen Gesetzentwurf zum Thema Bettwanzen-Prävention. Die Oppositionspartei LFI wirft der französischen Regierung dagegen vor, in den vergangenen Jahren nichts gegen die Parasiten getan zu haben. 

    Französischer Gesundheitsminister warnt vor Panik

    Während sich viele Franzosen derzeit in Bettwanzen-Panik zu befinden scheinen, hat der französische Gesundheitsminister Aurélien Rousseau leise Entwarnung gegeben. Er glaube nicht, dass Frankreich von Bettwanzen überflutet wird. Grund zu allgemeiner Panik gebe es nicht. Gleichzeitig gesteht er aber ein: "Wenn Sie Bettwanzen haben, ist das die Hölle".

     Anstieg von Bettwanzen-Einsätzen bei französischen Kammerjägern

    Bettwanzen wurden in Paris unter anderem aus Kinos und der U-Bahn, der sogenannten "Metro" gemeldet. Die Betreibergesellschaft der Metro hat nun aber mitgeteilt, dass es in den vergangenen Tagen keinen erwiesenen Fall von Bettwanzen in U-Bahn, Tram oder Bus gegeben habe, so die dpa in einem Bericht. Trotzdem berichten Medien über einen Anstieg von Bettwanzen in Frankreich. Der Berufsverband der französischen Kammerjäger habe zwischen Juni und August 65 Prozent mehr Einsätze gegen Bettwanzen verzeichnet. Insgesamt sei die Zahl der Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Tiere seit 2020 kontinuierlich gestiegen. 

    Droht Deutschland eine Bettwanzen-Invasion?

    Auch in Deutschland ist das Problem mit Bettwanzen wohl größer geworden. Konkrete Zahlen liegen zwar nicht vor, aber der Vorsitzende des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbandes berichtete bereits Anfang dieses Jahres von einem größer werdenden Problem. Bereits seit 15 bis 20 Jahren würden sich die Tiere wieder ausbreiten, zitierte die dpa den obersten Schädlingsbekämpfer. Von einen wirklich starken Befall - beispielsweise in Hotels - ging der Schädlingsbekämpfer-Verband allerdings nicht aus. 

    Was sind Bettwanzen?

    Bettwanzen (Cimex lectularius) werden auch als Hauswanzen bezeichnet und gehören zur Familie der Plattwanzen. Sie sind im klassischen Sinne Parasiten und darauf spezialisiert, sich vom Blut von warmblütigen Lebewesen - besonders Menschen - zu ernähren. Die Tiere sind sogenannte Zivilisationsnachfolger, d.h. sie kommen hauptsächlich in menschlicher Nähe vor. Bettwanzen sind üblicherweise nachtaktiv und halten sich tagsüber in Ritzen und Spalten auf. Adulte (erwachsene) Bettwanzen sind verhältnismäßig widerstandsfähig. Große Kälte schadet den Tieren nicht - zudem kommen sie bis zu 40 Wochen ohne jegliche Nahrung aus. Die Tiere können bis zu ein Jahr alt werden. Weibliche Bettwanzen legen während ihres Lebens rund 200 Eier - aus diesen schlüpfen dann die Jungtiere.

    Bettwanzen sind rötlich-braun und stark abgeplattet. Die Tiere werden bis zu 8,5 Millimeter groß und saugen besonders in der Nacht.
    Bettwanzen sind rötlich-braun und stark abgeplattet. Die Tiere werden bis zu 8,5 Millimeter groß und saugen besonders in der Nacht. Foto: picture alliance/dpa | Sina Schuldt

    Wie erkenne ich Bettwanzen?

    Bettwanzen erreichen eine Größe von 4,5 bis etwa 8,5 Millimeter. Die Tiere sind rötlich-braun, ihr Körper ist platt. Die Parasiten geben üblicherweise einen Duftstoff ab, der nach Bittermandel riecht und von manchen Menschen als unangenehm empfunden wird. Ein Befall mit Bettwanzen wird häufig durch deren Biss an der Haut erkannt - dieser Erfolg häufig in den Nachtstunden. Zudem hinterlassen die Tiere schwarze Kotspuren von schwarzen Punkten und Hauthüllen in Ritzen und Spalten. Vereinzelt treten die Tiere auch freilaufend auf. Bei dem Verdacht eines Bettwanzenbefalls muss ein professioneller Schädlingsbekämpfer verständigt werden. Dieser kann dann eine eindeutige Diagnose erstellen und die Parasiten bekämpfen.

    Sind Bettwanzen gefährlich?

    Bettwanzenbisse jucken häufig. Durch Kratzen können so offene Wunden entstehen, die sich dann entzünden. Eine Übertragung von Krankheitserregern durch Bettwanzen ist laut dem Umweltbundesamt zwar theoretisch möglich, eine Übertragung von Krankheiten sei bislang im natürlichen Umfeld aber noch nicht nachgewiesen worden. Insgesamt sei das Risiko von Krankheitsübertragungen durch Bettwanzen aktuell als gering einzuschätzen, so das Umweltbundesamt weiter. Allerdings kann ein Befall mit Bettwanzen zu psychischem Stress - auch durch Schlafmangel - führen. 

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