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Neue "generalistische" Pflege-Ausbildung: Bayern sucht dringend Nachwuchskräfte

Minister rufen zu Bewerbungen auf

Neue "generalistische" Pflege-Ausbildung: Bayern sucht dringend Nachwuchskräfte

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    Bayerischer Kultusminister Michael Piazolo (links) und Bayerischer Gesundheitsminister Klaus Holetschek
    Bayerischer Kultusminister Michael Piazolo (links) und Bayerischer Gesundheitsminister Klaus Holetschek Foto: IMAGO / Bayerische Staatskanzlei / picture alliance/dpa | Sven Hoppe

    Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek und Kultusminister Michael Piazolo sehen in der generalistischen Pflegeausbildung zwei Jahre nach ihrer Einführung einen großen Erfolg. "Generalistisch" bedeutet, dass nicht mehr einzelne Sparten ausgebildet werden. In der generalistischen Pflegeausbildung werden alle Nachwuchskräfte in den Bereichen Krankenpflege, Altenpflege und Kinderkrankenpflege ausgebildet.

    Positive Zwischenbilanz

    Holetschek ruft junge Menschen mit Interesse am Pflegeberuf auf, diesen zukunftsweisenden Weg einzuschlagen: "Aktuell absolvieren in Bayern rund 12.400 junge Menschen eine generalistische Pflegeausbildung. Das ist eine positive Zwischenbilanz, denn wir brauchen in Zukunft viele qualifizierte Pflegekräfte", so Holetschek in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Kultus- und Gesundheitsministerium.

    Dreijährige Ausbildung

    Die 2020 neu eingeführte generalistische Pflegeausbildung ist auf drei Jahre ausgelegt. Nach zwei Jahren haben die Auszubildenden dann grundsätzlich ein Wahlrecht, dennoch den besonderen Abschluss in der Altenpflege oder in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu absolvieren.

    Pflegeberuf soll attraktiver werden

    Von den bisherigen Auszubildenden haben sich nach einer Erhebung des Kultusministeriums allerdings fast alle für den vollen dreijährigen generalistischen Zweig entschieden. Bayernweit haben sich laut Auskunft der Pflegeschulen nur zwei Auszubildende für einen besonderen Abschluss in der Altenpflege entschieden, den spezialisierten Abschluss in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege hat demnach niemand gewählt. Kultusminister Piazolo stellte das große Interesse an der generalistischen Ausbildung heraus. Es zeige, dass die Umstellung der Ausbildung ein wichtiger Schritt gewesen sei, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen. "Die bayerischen Pflegeschulen leisten hervorragende Arbeit", so Piazolo. Das sei ein großartiges Argument für junge Menschen, sich für eine Ausbildung in den so wertvollen Pflegeberufen zu entscheiden.

    Holetschek: "Generalistische Ausbildung ist auf Erfolgskurs"

    Das Pflegeberufegesetz sieht eine Evaluation des Wahlrechts bis Ende 2025 vor. Bei mangelnder Nachfrage des Wahlrechts ist es möglich, die besonderen Berufsabschlüsse abzuschaffen und den Fokus allein auf die Generalistik zu legen. Holetschek erläuterte: "In Bayern ist die generalistische Ausbildung auf Erfolgskurs, und das ist gut so. Denn nur der generalistische Abschluss ist in der Europäischen Union anerkannt und gewährleistet international vergleichbare pflegerische Grundkenntnisse in allen Versorgungsbereichen. Gerade in einer immer dynamischer werdenden Berufswelt ist Flexibilität ein hohes Gut. Den Evaluationsprozess werden wir in Bayern weiterhin genau beobachten und die Bedürfnisse der Kinderkrankenpflege und der Altenpflege sehr ernst nehmen." Der Minister ergänzte: "Trotz der generalistischen Ausrichtung bietet die Ausbildung Raum für Spezialisierung und Fokussierung. Die angehenden Pflegefachkräfte können zum Beispiel einen Schwerpunkt in der Langzeitpflege oder in der Pädiatrie von bis zu rund 80 Prozent der insgesamt 2.500 Praxisstunden setzen. Möglich ist das etwa durch die Wahl des Ausbildungsträgers und der verschiedenen Einsatzorte." Holetschek betonte: "Ich kann junge Menschen, die ihre Zukunft in der Pflege sehen, nur ermuntern, die generalistische Ausbildung einzuschlagen. In Bayern gibt es rund 190 Pflegeschulen und etwa 1.900 Träger der praktischen Ausbildung, die die generalistische Pflegeausbildung anbieten. Es gibt sogar in diesem Jahr noch einige freie Plätze. Kontaktieren Sie interessante Ausbildungsträger und Schulen und fragen Sie nach, bewerben Sie sich noch kurzfristig für einen spannenden und erfüllenden Beruf nah am Menschen."

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