Mit privaten Fotos und Videos von Michael Schumacher sollte seine Familie erpresst werden. 15 Millionen Euro sollte die Familie Schumacher zahlen, um die Veröffentlichung des Materials zu verhindern. Wegen dieser Erpressung werden aktuell drei Männer im Alter von 30 bis 53 Jahren vor dem Amtsgericht in Wuppertal angeklagt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft waren 900 Bilder und fast 600 Videos der Familie sowie die digitalisierte Krankenakte von Michael Schumacher sichergestellt worden.
Das sind die Angeklagten im Schumacher-Prozess
Der erste Angeklagte, Markus F. (53), ein ehemaliger Security-Mitarbeiter, soll die Daten nach einem Rauswurf gestohlen haben. Yilmaz T. (53), der Hauptangeklagte im Erpressungs-Prozess verlangte angeblich 15 Mio. Euro, um die Veröffentlichung der Bilder abzuwenden, nachdem ein Verkauf der Daten in seinem Umfeld gescheitert war. Er legte dazu bereits ein Geständnis ab. Der des 53-Jährigen, Daniel L. (30) soll ihm geholfen haben, indem er eine E-Mail-Adresse einrichtete, mit der Fotos als Beweis an die Familie Schumacher geschickt worden sein sollen.
Vertraute und Managerin von Michael Schumacher sagt in Prozess aus
In dem Prozess, der am Dienstag, den 10. Dezember begonnen hat, hat auch die langjährige Managerin und Freundin von Michael Schumacher, Sabine Kehm (60), nun ausgesagt. Das berichtet unter anderem die "Bunte". Demnach sprach die 60-Jährige in ihrer Aussage auch von den Umständen, mit denen die Familie Schumacher seit dem Skiunfall des Rennfahrers im Jahr 2013 zu kämpfen hat.
Vertraute Kehm: "Man muss einen Weg finden, wie man damit lebt"
Kehm sagte dabei, dass es seit dem schweren Unfall zur Lebensaufgabe von Corinna Schumacher (55), der Frau von Michael Schumacher, geworden sei, ihren Ehemann zu beschützen. Allerdings sei es nötig, dass der ehemalige Formel-1-Rennfahrer von einem größeren Team, bestehend aus Ärzten und Pflegern, betreut wird. Dies sei für Corinna, die es sich zur Aufgabe machte, ihren Mann aus der Öffentlichkeit herauszuhalten, ein gewisses Sicherheitsrisiko. Die 55-Jährige habe, wie der Rest der Schumacher-Familie, lernen müssen, den Helfern zu vertrauen. Sabine Kehm meinte vor der Richterin dazu: "Natürlich kann man im Nachhinein sagen, das ist naiv oder auch dumm. Aber man muss ja auch irgendwie einen Weg finden, wie man damit lebt." Die 60-Jährige fügte hinzu: "Das große Problem der Familie ist: Wo zieht man die Grenze zwischen Vertrauen und Misstrauen."
Ermittlungen auch gegen Krankenschwester - Vertrauen erschüttert?
Dieses lang aufgebaute Vertrauen dürfte durch den Erpressungsversuch ins Wanken geraten sein.
Mit einem Urteil wird erst im neuen Jahr gerechnet.