Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat erneut Fehler bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie kritisiert. Vor allem die Regeln für draußen seien "Schwachsinn" gewesen, wie der Gesundheitsminister in der ZDF-Sendung "Markus Lanz" am Donnerstag zugab.
Bayern hat übertrieben
Er bezog sich nach Angaben der Deutschen Presse Agentur (dpa) unter anderem auf die Regel, nur mit Maske Joggen zu gehen. Auch die langen Kita- und Schulschließungen seien ein Fehler gewesen. "Das sind Exzesse gewesen", so Lauterbach. Die Bundesländer hätten massiv überreizt, insbesondere Bayern.
Positive Bilanz nach drei Jahren
Trotzdem fiel Lauterbachs Bilanz knapp drei Jahre nach Beginn der Pandemie insgesamt positiv aus. Dank des vorsichtigen Vorgehens sei die Sterblichkeit in Deutschland niedriger gewesen als in anderen Ländern. Bislang sind rund 180.000 Menschen in Deutschland an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Das sei "keine schlechte Zahl, aber wir wären noch besser gewesen, wenn es nicht diese ständige Politisierung der Maßnahmen gegeben hätte", sagte Lauterbach.