Erbaut wurde das große heute schaurig aussehende Hotel vor vielen Jahrzehnten. Der Bau dauerte von 1933 bis 1935. Verantwortlich dafür war die Aktiengesellschaft "Hotel Valmartello al Paradiso del Cevedale nel Parco Nazionale dllo Stelvio" unter der Führung von Oberst Emilio Penatti. Schaut man sich das alte Gemäuer heute an, scheint es unvorstellbar, wie schwer der Transport von Baumaterial auf eine Höhe von 2.088 Metern gewesen sein muss.
Das "Paradiso del Cevedale" war anfangs ein Luxushotel
1937 eröffnete das Hotel in Südtirol. Damals noch grün gestrichen, war das Hotel bei seiner Eröffnung etwas kleiner als es heute aussieht. Dennoch war das Hotel 1837 eines der modernsten Luxushotels der damaligen Zeit und daher nur für wohlhabenden Gäste besuchbar. Neben einem Post- und Telegraphenamt gab es auch einen Konditor, einen Metzger, einen Masseur, einen Friseur, eine Taverne und viele weitere Annehmlichkeiten in dem Hotel.
Das finstere Kapitel des Hotels zur Zeit des 2. Weltkrieges
Doch das Gebäude wurde nicht langen als Hotel genutzt. Nach dem Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde es 1943 von der Wehrmacht und der SS besetzt. Bis zum Kriegsende 1945, diente das ehemalige Hotel den Nazis als Spionageschule. Das Gebäude diente jedoch nicht nur der Ausbildung von Spionen. Um das Hotel rankt sich noch ein dunkleres Geheimnis. Denn neben den Schulungsszwecken wurden von dort aus auch die umliegenden Gletscher überwacht. Deserteure oder Heimkehrer, die gesichtet wurden, wurden in dem Gebäude von den Nazis festgenommen und erschossen.
Bilder vom Hotel "Paradiso del Cevedale"

Über halbes Jahrhundert leerstand
Nach der Niederlage Deutschlands 1945 stand das Gebäude eine Weile lang leer. 1952 wurde das ehemalige Hotel dann von Benati, einem Redner aus Venedig, gekauft. Dieser kannte das Hotel nur von Bildern und lies es erweitern und rot anstreichen. Er kümmerte sich jedoch nicht lange um das Gemäuer. Ab 1955 stand das Hotel wieder leer, bis es dann 1966 von der bekannten Brauerei Forst gekauft wurde. aber auch die Brauerei konnte damit wohl wenig anfangen. Denn trotz des Kaufes blieb das rot bemalte Hotel, im Martelltal leer .
Hotel lockt viele "Lost Place"-Jäger an
Mittlerweile ist es ein Anziehungspunkt für zahlreiche "Lost Place"-Jäger. Teilweise wurde das Hotel schon leergeräumt oder mutwillig zerstört. Um weiterem Vandalismus entgegen zu wirken, wurden inzwischen alle Eingänge und Fenster geschlossen. auch ein Bauzaun soll das über 80 Jahre alte Gebäude schützen. Ob jemals wieder Gäste in das Hotel kommen werden, ist unklar, das Hotel liegt aber weiterhin gespenstisch und unheimlich zwischen Bergen und Wäldern am Ende des Martelltals.