Taucher bergen Leichen: In See eingebrochen: Geschwister (22 und 13) in Thüringen tödlich verunglückt

28. Januar 2023 17:12 Uhr von dpa
In Südthüringen haben Taucher die Leichen von einer 22-Jährigen und ihrem 13 Jahre alten Bruder aus einem Stausee geborgen. Die Eisschicht auf dem See war zu dünn um die beiden zu tragen.
In Südthüringen haben Taucher die Leichen von einer 22-Jährigen und ihrem 13 Jahre alten Bruder aus einem Stausee geborgen. Die Eisschicht auf dem See war zu dünn um die beiden zu tragen.
picture alliance/dpa/NEWS5 | Steffen Ittig

In Thüringen sind eine junge Frau und ihr 13-jähriger Bruder auf einem Stausee wohl ins Eis eingebrochen und gestorben. Die Eisschicht auf dem Stausee war sehr dünn und konnte die beiden nicht tragen. Warum das Geschwisterpaar trotzdem auf den See gelaufen ist, ist noch unklar. 

Einbruchstelle in der Nähe des Ufers

Die 22-Jährige und ihr 13 Jahre alter Bruder wurden am Samstagmorgen tot von Tauchern aus dem Wasserspeicher bei Westhausen im Kreis Hildburghausen geborgen, wie Polizeioberkommissarin Vivien Glagau der Deutschen Presse-Agentur sagte. Auf dem mit einer dünnen Eisschicht bedeckten Stausee habe es eine Einbruchstelle gegeben. "Sie lag nur unweit vom Ufer entfernt."

Eisschicht nur zwei bis drei Zentimeter dick

Die Eisschicht auf dem See sei nur etwa zwei bis drei Zentimeter dick gewesen - zu wenig um die Last von zwei Menschen zu tragen. Unklar ist derzeit noch, wann und wieso die beiden auf den See liefen. "Ob sie Eis schlittern wollten - wir wissen es nicht", sagte Glagau.

Eltern alarmieren Polizei

Nach Schilderung der Polizei waren die beiden am Freitag mit dem Auto unterwegs gewesen. Demnach waren sie gegen 16.00 Uhr zum letzten Mal gesehen worden. Als die junge Frau und ihr Bruder nicht ans Telefon gingen, machten sich die besorgten Eltern zunächst selbst auf die Suche nach ihren Kindern. Kurz vor Mitternacht alarmierte dann die Mutter die Polizei: Am Stausee hatten sie das Auto ihrer Tochter entdeckt.

Große Suchaktion mit traurigem Ende

Daraufhin suchten Polizei und Wasserwacht mit einem Großaufgebot nach den Geschwistern. Auch ein Polizeihund war im Einsatz. Taucher bargen schließlich am Samstagmorgen gegen 8.30 Uhr die Frau und den Jungen - beide leblos. "Wir gehen von einem Unglücksfall aus", sagte Glagau. Es gebe derzeit keine Anzeichen für ein Fremdverschulden. Die Kripo Suhl führe die weiteren Ermittlungen zu dem Unglück. Die Eltern konnten zunächst noch nicht ausführlich befragt werden. Sie wurden von einem Kriseninterventionsteam betreut. Die Familie kommt nach Polizeiangaben aus dem Kreis Hildburghausen.