Immer wieder muss die Polizei ausrücken und überhitzte Hunde aus verschlossenen Autos befreien. Erst Anfang der Woche ist ein Vierbeiner in Mittenwald in einem überhitzten Auto gestorben. Sein Herrchen hatte lediglich das Fenster einen Spalt offen gelassen. Allerdings bringt der berühmte "Spalt offen" am Fenster häufig so gut wie gar nichts. Was kann, und vor allem: Was darf man tun, wenn ein Hund in Not ist?
Autos heizen sich extrem schnell auf
Wer sein Haustier auch nur ein paar Minuten im verschlossenen Auto lässt, riskiert den Hitzetod seines Tieres. Je nach Außentemperatur und Sonneneinstrahlung kann sich ein Fahrzeug auf rund 70 Grad aufheizen. Gerade Hunde kommen da schnell an ihre Grenzen. Sie können nämlich ihre Körpertemperatur nicht über Schweißdrüsen regulieren wie Menschen. Hunde können nur durch Hecheln für Abkühlung sorgen.
Wie erkenne ich eine Gefahrensituation?
Den Johannitern Bayerisch-Schwaben zufolge sollten Passanten, die einen Hund in einem heißen Auto sehen auf folgendeWarnzeichenachten:
- starkes Hecheln
- Apathie
- nervöses Verhalten
- Taumeln
- Erbrechen
Ein Selbstversuch
Wie sehr die Tiere an einer solchen Situation leiden, hat ein Tierarzt aus Nordrhein-Westfahlen einmal im Selbsttest demonstriert.
Hundehaltern droht Geldstrafe
Grundsätzlich verbietet zwar kein Gesetz, dass Tiere in einem Fahrzeug zurückgelassen werden dürfen - in bestimmten Situationen greift dann aber trotzdem das Tierschutzgesetz. Steht das Auto beispielsweise in der prallen Sonne, droht den Tieren Schaden und das ist laut Paragraf 18 verboten. Wer gegen diese gesetzliche Regelung verstößt, riskiert eine Geldstrafe - und die kann schnell mehrere tausend Euro übersteigen.
Was tun, wenn ich im Auto eingeschlossene Tiere entdecke?
In solchen Fällen gibt es folgendes zu beachten:
- Laut der Pressestelle der Polizei Schwaben Süd-West sind derartige Einsätze immer eine Einzelentscheidung der Beamten. Zunächst versuchen die Polizisten, den Fahrer des jeweiligen Autos zu ermitteln und ausfindig zu machen. Gelingt das nicht und droht unmittelbare Gefahr für das Tier, können die Beamten das Fahrzeug öffnen. Natürlich immer so, dass ein möglichst geringer Schaden entsteht.
- Passanten selbst sollten von diesen Schritten aber besser die Finger lassen. Wer einen Hund in offensichtlich überhitzten Fahrzeugen entdeckt, der wendet sich besser an die Polizei und überlässt den Beamten die Rettung der Tiere, bzw. geht in Absprache mit der Polizei vor. Eigenmächtiges gewaltsames Öffnen kann eine Anzeige wegen Sachbeschädigung nach sich ziehen.
- Zunächst immer die beste Idee: Nach den Besitzern Ausschau halten, laut Rufen, in Geschäften o.ä. nachfragen.
Übrigens:Nicht nur Hitze ist für Hunde gefährlich. Auch niedrige Temperaturen - im Winter - können für Tiere zur Gefahr werden. In Autos eingeschlossenen Tieren droht dann der Tod durch Erfrieren.