Die Zeitumstellung zweimal im Jahr - am Sonntag ist es wieder so weit - ist in vielen europäischen Ländern sehr unbeliebt. Das zeigte zuletzt eine Umfrage der EU-Kommission 2018. Dabei sprachen sich 84 Prozent der rund 4,6 Millionen Teilnehmer für eine Abschaffung der Zeitumstellung aus. Als Konsequenz schlug die Kommission vor, die Zeitumstellung in Europa zu beenden und es den Mitgliedstaaten zu überlassen, zu entscheiden, ob sie dauerhaft die Winter- oder die Sommerzeit haben möchten.
Doch passiert ist seitdem nichts. Mit einer Ausnahme. Denn während das Thema bei den Regierungen der Staaten rasch in der Schublade verschwand, wurde zumindest ein Land jetzt aktiv - die Ukraine schafft noch dieses Jahr die Zeitumstellung ab.
"Die Zeitumstellung im Oktober 2024 findet zum letzten Mal statt. Das ukrainische Parlament schaffte mit dem im Juli verabschiedeten Gesetz die Zeitumstellung ab. In der Ukraine gilt dann die Kyjiwer Zeit UTC+2", meldete die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform.
Ukraine hört auf mit Zeitumstellung
Mit dem Ende der Zeitumstellung grenzt sich die Ukraine auch in dieser Hinsicht sehr klar von ihrem Kriegsgegner Russland ab. Russland hatte im Jahr 2011 die Zeitumstellung abgeschafft und eine ständige Sommerzeit“ eingeführt - die von Ende März bis Ende Oktober immer auch mit der Sommerzeit in der Ukraine zusammenfiel. Das hat mit der neuen Zeitrechnung in der Ukraine ein Ende.
Und im Rest Europas? Da bleibt es erst einmal bei der ungeliebten Zeitumstellung zweimal im Jahr. Denn im Kreis der EU-Staaten gibt es weiter keine einheitliche Position, welche Zeit künftig gelten soll.
Denkbar wäre eine ständige Winterzeit, die über Jahrzehnte bereits die Normalzeit in Deutschland war. Die deutliche Mehrheit der Deutschen ist allerdings laut Umfragen für eine ständige Sommerzeit. Sie würde im Winter abends für längeres Tageslicht sorgen - aber auch bedeuten, dass es im Winter teilweise erst gegen 9.00 Uhr morgens hell würde. So würden etwa Schüler die ersten Unterrichtsstunden noch im Dunkeln absolvieren.