Ein schlimmer Fall von Verwahrlosung erschüttert die Stadt Hagen in Nordrhein-Westfahlen. Eine Mutter soll ihren fünfjährigen Sohn nur mit einer Matratze und einem Eimer in seinem Kinderzimmer eingesperrt haben. Der Junge war schließlich so verzweifelt, dass er auf das Hausdach kletterte. Dort entdeckten ihn dann Nachbarn, die die Polizei alarmierten.
Matratze und Eimer im Kinderzimmer
Wie unter anderem das Redaktionsnetzwerk Deutschland (rnd) berichtet, saß der Junge in der Regenrinne des vierstöckigen Hauses. Als die Polizisten eintrafen, war er jedoch wieder in sein Zimmer geklettert. Als die Beamten dann das Haus betraten, fanden sie Zustände vor, die sie dazu veranlassten, das Jugendamt einzuschalten. Im Zimmer des Jungen befand sich nur eine Matratze und ein Eimer, in dem er seine Notdurft verrichtet hatte. Seine Mutter hatte ihn offenbar in seinem Zimmer eingesperrt. Bei der weiteren Durchsuchung fand die Polizei auch Cannabispflanzen im Dachgeschoss des Hauses.
Junge bettelte um Essen
Der Fünfjährige war schon früher den Nachbarn aufgefallen. Anwohner berichteten der Zeitung "Westfalenpost", dass der Junge öfters in der Nachbarschaft um Essen gebettelt und nach einer Übernachtungsmöglichkeit gesucht haben soll. Auch das Jugendamt soll der Mutter, die nicht mit dem Vater des Jungen zusammenlebte, öfters einen Besuch abgestattet haben. Gegen die Mutter ermittelt jetzt die Polizei wegen Verletzung der Fürsorgepflicht und Freiheitsberaubung. Der Junge befindet sich aktuell in der Obhut des Jugendamtes. Was jetzt aus ihm wird ist noch unklar.
Ähnlicher Fall in Memmingen
In Memmingen hat im Januar ein ähnlicher Fall von Vernachlässigung für Entsetzen gesorgt.Ein Kind hatte spätabends auf einem Balkon laut um Hilfe geschrien, während der Vater betrunken in der Wohnung schlief.