Dramatische Szenen spielten sich am Sonntag im englischen Cheltenham ab. Der Moment größter Freude wurde für Jockey Sean Bowen zum Albtraum. Sein Wallach "Abuffalosoldier" lässt all seine Konkurrenten hinter sich und galoppiert zum Sieg. Doch kurz hinter der Ziellinie, Sean Bowen sitzt noch auf dem Pferderücken und gibt ein Interview, bricht "Abuffalosoldier" unter ihm zusammen. Tierärzte eilen herbei, die Kameras werden abgeschaltet und ein Sichtschutz aufgebaut. Doch für "Anbuffalosoldier" kommt jede Hilfe zu spät. Er stirbt noch an der Rennstrecke.
Pferd bricht nach Hindernis auf Rennstrecke in Cheltenham zusammen
Es sollte nicht der einzige Todesfall an diesem Tag bleiben. Kurz vorher war im selben Rennen das Pferd "Bangers And Cash" aus dem Rennstall von Ben Pauling zusammengebrochen und gestorben, als es über das 14. Hindernis gesprungen war. Dramatische Szenen spielten sich auch im darauffolgenden Rennen ab, als das Pferd "Napper Tandy" so schwer stürzte, dass es aufgrund seiner Verletzungen eingeschläfert werden musste, berichtet die britische Zeitung "The Guardian".
Die British Horseracing Authority, die Regulierungsbehörde für Pferderennen in Großbritannien, will die Umstände der Todesfälle nun gründlich untersuchen.
Pferde starben wohl an einem Herz-Kreislauf-Zusammenbruch
Rennarzt Liam Kearns vermutet, dass "Abuffalosoldier" und "Bangers And Cash" vermutlich an einem Herz-Kreislauf-Zusammenbruch gestorben sind. Gegenüber Racing TV sagte er: "In beiden Fällen sprechen wir von einem kardiovaskulären Kollaps, weil man zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen kann, ob es sich um einen echten Herzinfarkt handelt oder ob ein großes Blutgefäß geplatzt ist.“ Ähnliche Situation gebe es auch bei Marathons und Langstreckenrennen. "Es besteht immer die Sorge, dass Sportler bei hoher Anstrengung in diese Situation geraten, ohne dass vorher irgendwelche Symptome aufgetreten sind. Und es ist ein großer Zufall, dass dies beim selben Rennen zweimal passiert ist.“ Beide Pferde sollen jetzt obduziert werden.
Die Todesfälle in Cheltenham lösten eine Debatte über die Sicherheit und die ethische Vertretbarkeit von Pferderennen aus. Tierschützer halten die Rennen für Tierquälerei und fordern deshalb ein Verbot.