Tränende und geschwollene Augen, Juckreiz und Niesen: Wenn die Pollen im Frühjahr zu fliegen beginnen, bedeutet das für viele Allergien und Heuschnupfen. Bereits im Februar sind schon die ersten Pollen unterwegs. Eine Allergologin aus dem Klinikum Kempten hat gegenüber der Allgäuer Zeitung erklärt, warum Heuschnupfen nicht unterschätzt werden sollte.
Nachteile von Medikamenten
Allergiker leiden oft stark unter den Symptomen, oft sogar schon im Winter. Pollen von der Erle, der Pappel und Zypressengewächsen sind bereits im Februar unterwegs. Allergiemedikamente können allerdings Nebenwirkungen wie Müdigkeit auslösen. Wer daher auf rezeptpflichtige Medikamente wie Antihistaminika verzichten möchte, kann zu diesen natürlichen Hausmitteln greifen:
Nasenspülung und salzhaltige Nasensprays
Eine gute alte Nasenspülung kann helfen, die Pollen von der Nasenschleimhaut zu entfernen. Dafür eine Nasendusche mit lauwarmem Wasser und etwa einer Prise Meersalz füllen. Anschließend die Flüssigkeit in die Nase geben. Bei akuten Beschwerden sollte die Nasenspülung immer abends angewendet werden. Doch Vorsicht: Eine zu häufige Anwendung kann die Nasenschleimhäute reizen. Auch Nasensprays mit Meersalz kann bei Allergien helfen.
Kur mit Apfelessig
Apfelessig hat eine entzündungshemmende Wirkung. Einfach einmal täglich ein Glas Wasser mit zwei Esslöffeln Apfelessig trinken. Wem der Geschmack nicht zusagt, kann zusätzlich noch Honig zufügen. Bei stärkeren Symptomen von Heuschnupfen, kann man das Gemisch auch bis zu dreimal täglich trinken.
Augentrost und Pestwurz
Das Augentrostkraut macht in der Allergie-Saison seinem Namen alle Ehre. Augentropfen mit Extrakten aus Augentrost sind hilfreich bei juckenden und gereizten Augen. Ein Tee aus den Kräutern wirkt auch Wunder gegen entzündete, tränende Augen. Entweder eine Tasse trinken oder abkühlen lassen und dann mit einem Wattepad auf die Augen tupfen. Wer unter starkem Juckreiz in den Augen leidet, sollte ständiges Reiben in jedem Fall vermeiden. Stattdessen lieber einen Lappen mit kaltem Wasser anfeuchten und für mehrere Minuten auf die juckenden Stellen legen. Bei gereizten Augen helfen auch Kühlpacks und Gurkenscheiben. Studien zufolge wirken auch Präparate mit Inhaltsstoffen aus der Pestwurz gegen typische Heuschnupfen-Symptome.
Brennnesseltee
Bei Heuschnupfen kann Brennnesseltee ein sanftes Naturheilmittel sein, denn er wirkt abschwellend. Die Blätter findet man im Garten oder am Wegesrand in der Natur und trocknet sie anschließend. Die getrockneten Brennnesselblätter dann nur noch mit heißem Wasser aufgießen und fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Wem der Geschmack von Brennnessel zu stark ist, kann etwas Zitronensaft oder Honig hinzufügen. Besonders Honig wirkt entzündungshemmend und kann sogar Schmerzen linder.
Eukalyptus- und Pfefferminzöl
Ätherische Öle, wie etwa Eukalyptus- und Pfefferminzöl, sind ebenfalls hilfreich im Kampf gegen die Pollenallergie. Eukalyptus wirkt ähnlich wie Kortison und kann so Symptome lindern - beispielsweise als Zusatz zum Badewasser. Mit Speiseöl gemischt kann man das Eukalyptusöl auch als Nasentropfen verwenden, um die Atemwege wieder freizumachen.
Pfefferminzöl wirkt antientzündlich, schleimlösend und kann Niesattacken stoppen - einfach ein paar Tropfen auf die Schläfen massieren. Auch Inhalationen mit Pfefferminzöl können bei Pollenallergie helfen. Dabei sollten allerdings Asthmatiker vorsichtig sein, ätherische Öle sollten bei dieser Atemwegserkrankung nicht verwendet werden.
Kräuter gegen Hautausschläge
Kräuter sind zwar häufig die Übeltäter bei Heuschnupfen, doch einige können gegen Hautausschläge, ein häufig auftretendes Symptom bei Heuschnupfenallergie, helfen. Besonders gut wirkt die Ballonrebe, die auch häufig in Hautcremes zu finden ist. Auch Zinnkraut bekämpft fiese Hautausschläge, beispielsweise im Badewasser.
Auf Hygiene und gesunde Ernährung achten
Hygiene ist bei Heuschnupfen das A und O. Wer von draußen in die Wohnung kommt, sollte unbedingt die Kleidung wechseln, Hände waschen oder im besten Fall duschen. Das entfernt den Blütenstaub und verhindert, dass man ihn über Nacht einatmet.
Darüber hinaus kann auch eine gesunde Ernährung dazu beitragen, die Symptome einer Pollenallergie zu lindern.
Allergiker sollten auf folgende Lebensmittel verzichten:
- Konservierte Lebensmittel, wie geräucherten Fisch, Wurst, reifen Käse
- Fertiggerichte
- Schokolade
- Nüsse
- Sojaprodukte
- Auch Obstsorten wie Erdbeeren, Ananas, Birnen und Orangen sind tabu
Stattdessen lieber auf Ingwer setzen, der hemmt die Histaminausschüttung und lindert damit die Symptome. Darüber hinaus stärkt er das Immunsystem und kurbelt den Stoffwechsel an. Kurkuma gehört zur Familie des Ingwers und soll ebenfalls heilend wirken - außerdem stärkt er die Abwehrkräfte.