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Berliner Tierpark: War Drohung, Eisbärin zu erschießen nur ein PR-Gag?

"Einfach Geschmacklos!"

Nur schlechter PR-Gag? Unbekannter droht, Eisbären in Berliner Tierpark zu töten

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    In einem Video hatte ein Mann damit gedroht die Eisbärin Tonja (hier im Bild) und ihre fünfjährige Tochter zu erschießen. Offenbar handelte es sich dabei nur um eine Aktion von Tierschützern, die auf die Bedrohung der Bären aufmerksam machen wollten. (Archivbild)
    In einem Video hatte ein Mann damit gedroht die Eisbärin Tonja (hier im Bild) und ihre fünfjährige Tochter zu erschießen. Offenbar handelte es sich dabei nur um eine Aktion von Tierschützern, die auf die Bedrohung der Bären aufmerksam machen wollten. (Archivbild) Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Kira Hofmann

    In dem mittlerweile gelöschten Video war ein verpixelter Mann zu sehen, der mit verzerrter Stimme ankündigte, die 14-jährige Eisbärin "Tonja" mit Pfeil und Bogen zu erschießen. "Ich werde der erste Typ sein, der einen Eisbären in Europa erschießt", soll der Mann laut Medienberichten auf Englisch gesagt haben. 

    In Jäger-Chat aufgefallen

    Der Unbekannte war laut Berichten der "Berliner Morgenpost" bereits in einem Jäger-Chat aufgefallen. Darin brüstete er sich damit, auf einer bezahlten Jagdtour in der Arktis Polarbären erlegt zu haben. Im Chat soll er unter anderem einen Eisbärenschädel präsentiert haben. Als er dann ankündigte im Berliner Tierpark "jagen zu gehen" und sich "den Schädel von Hertha" zu holen, warf ihn die Chat-Gruppe schließlich raus. Hertha ist die fünfjährige Tochter der Eisbären-Dame Tonja. 

    Öffentliche Fütterung wird abgesagt

    Auch die Berliner Polizei wurde kurz darauf aktiv. Nach Bekanntwerden des Videos wurden Ermittlungen wegen des Verdachts auf "Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz", eingeleitet. Am Montag wurde die öffentliche Fütterung der Eisbären kurzerhand abgesagt und der Bereich um das Gehege weiträumig abgesperrt. 

    Tierschutzorganisation wollte offenbar Aufmerksamkeit erzeugen

    Wie sich nun herausstellte soll es sich bei dem Video um einen PR-Gag gehandelt haben. Mit dem Video wollte offenbar eine Tierschutzorganisation auf die Bedrohung der Eisbären durch den Klimawandel und bezahlte Jagden auf die "majestätischen Tiere" aufmerksam gemacht werden. Ob der Berliner Zoo in die Aktion eingeweiht war, ist nicht bekannt. Anfragen der "Berliner Morgenpost" wurden der Zeitung zufolge ignoriert. In einem Reel auf Facebook wurde die Situation aufgelöst. Die User reagieren unterschiedlich.

    Aufregung im Internet

    Während einige die Aktion als wichtig und gut empfinden ging sie für andere offenbar zu weit. "Es ist natürlich sehr gut auf die Situation der Eisbären aufmerksam zu machen, aber nicht so. Das war einfach zu viel", schreibt etwa eine Userin in den Kommentaren. Einige der Kommentatoren sind gar in Sorge, dass dieses sehr realistisch inszenierte Video Nachahmungstäter auf den Plan rufen könnte. "Es wird einige Besucher abschrecken, aus Angst den Tierpark zu besuchen", fürchtet einer der Kommentatoren. Doch egal was man von der Aktion halten möchte: Für genug Aufmerksamkeit hat sie auf jeden Fall gesorgt. Die Berliner Polizei hat übrigens die Ermittlungen eingestellt. Sie sieht "keine strafrechtliche Relevanz mehr in dem Video", wie es im Bericht der Berliner Morgenpost heißt. 

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