Der großangelegten Polizeiaktion waren jahrelange Ermittlungen des Landeskriminalamtes Vorarlberg und des Bundeskriminalamtes in Wien vorausgegangen. Insgesamt waren Dienstagfrüh mehr als 180 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Der Zugriff erfolgte in enger Abstimmung zwischen den österreichischen Justiz- und Polizeibehörden und jenen im Schweizer Kanton St. Gallen. Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, betont in diesem Zusammenhang die herausragende, enge polizeiliche Zusammenarbeit mit der Schweiz: "Durch diese Zusammenarbeit ist unseren Kriminalistinnen und Kriminalisten neuerlich ein bedeutender Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen", so der Generaldirektor laut einer Pressemitteilung der Vorarlberger Polizei.
Verdächtige stammen aus Österreich und Kroatien
Bei den Festgenommenen handelt es sich um elf österreichische und einen kroatischen Staatsangehörigen im Alter zwischen 26 und 66 Jahren, die im dringenden Verdacht stehen in den vergangenen Jahren etwa 100 Kilogramm Kokain und ca. eine halbe Tonne Cannabis erworben und weiterverkauft zu haben.
Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand wurde das Kokain vorwiegend in den Niederlanden und Belgien bezogen und an Abnehmer in Österreich, Deutschland und der Schweiz verkauft. Das Cannabis wurde größtenteils aus Spanien importiert aber zum Teil auch in eigens angelegten Plantagen in der Schweiz und in Österreich von den Tatverdächtigen selbst hergestellt.
Führende Mitglieder einer Rockergruppe festgenommen
Bei zwei der festgenommenen Personen soll es sich der Polizei zufolge um führende Mitglieder einer in Vorarlberg ansässigen Rockergruppe. Die Ermittler waren den Tatverdächtigen durch die gezielte internationale Auswertung sogenannter Krypto-Messengerdienste auf die Spur gekommen.
Polizei beschlagnahmt Beweismittel
Bei den durchgeführten Hausdursuchungen konnten die Beamten Suchtmittel, Schusswaffen und Munition, größere Bargeldbeträge, mehrere hochwertige Fahrzeuge sowie Datenträger und Unterlagen beschlagnahmen. Die acht in Vorarlberg festgenommenen Verdächtigen werden über Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert.
In Bezug auf die drei von der Kantonspolizei St. Gallen festgenommenen Österreicher wurden bereits Auslieferungsersuchen an die Schweiz gerichtet. Ein Tatverdächtiger konnte in der Steiermark festgenommen werden.
Ein bedeutender Schlag gegen internationalen Drogenhandel
Das Bundeskriminalamt und das Landeskriminalamt Vorarlberg betonen, dass durch das gemeinsam geführte Ermittlungsverfahren ein bedeutender Schlag gegen den internationalen Drogenhandel in Vorarlberg erzielt werden konnte. Die weiterführenden Ermittlungen werden noch mehrere Monate in Anspruch nehmen und werden federführend vom Landeskriminalamt in Bregenz vorgenommen.