Retter der Bergwacht Krün haben am Samstag mehrere Menschen aus der Höhle "Angerlloch" bei Wallgau (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) in Oberbayern gerettet. Wie die Bergretter mitteilen, hatte eine Wanderin am Samstagabend gegen 18 Uhr Stimmen im Bereich der Höhle gehört und einen Notruf abgesetzt.
Angerlloch-Rettung: Bergretter fanden Gruppe nach Abseilstelle
Nach Rücksprache mit der alpinen Einsatzgruppe der Polizei machten sich dann fünf Bergretter zu einer Erkundung auf. In der Höhle - nach einer rund 20 Meter tiefen Abseilstelle - stießen sie dann auf eine Gruppe aus zwei Erwachsenen und vier Kindern im Alter von sechs bis 14 Jahren. Laut der Bergwacht Krün hätten die Kinder erschöpft gewirkt. Die Einsatzkräfte hätten daraufhin mehrere Sicherungs- und Fixseile gesetzt und die Gruppe sicher aus der Höhle gebracht.
Bergwacht mit Kritik an Gruppe
Nach der Rettung habe einer der Teilnehmer der Gruppe mitgeteilt, dass die Hilfe eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Persönliche Daten hätte die Gruppe aus Starnberg nicht bekannt geben wollen, berichtet die Bergwacht weiter. Kritik äußerte die Bergwacht Krün indirekt an der Tatsache, dass die Erwachsenen mit kleinen und alpin unerfahrenen Kindern in einer teils überfluteten Höhle unterwegs waren. Der Einsatz der Bergwacht dauerte bis etwa 22 Uhr.
Das ist das Angerlloch
Die Höhle Angerlloch liegt südöstlich des Walchensees auf dem Gemeindegebiet von Wallgau. Die Karsthöhle befindet sich auf einer Höhe von 890 Metern und ist 1469 Meter lang. Die aktive Wasserhöhle ist gut erforscht und wird von den Behörden als wertvolles Biotop eingestuft. In der Zeit vom 1. Oktober bis 30. April darf das Angerlloch nicht betreten werden. In der restlichen Zeit dient die Höhle auch als Trainingsgelände für Höhlenforscher. Für eine Durchgehung der Höhle ist eine geeignete Ausrüstung nötig. Diese sollte auch nur von erfahrenen Höhlenforschern durchgeführt werden.