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Waldbrände in Südtirol: Einsatzkräfte retten 59 Menschen aus Feuerzone im Vinschgau

Latsch-Martelltal im Vinschgau

Großer Waldbrand im Vinschgau: Hubschrauber retten knapp 60 Menschen aus Feuerzone

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    Blick auf den Sonnenkopf über Latsch im Vinschgau am Donnerstag. Die Rauchwolken des Brandes waren auch von der Zugspitze aus zu sehen.
    Blick auf den Sonnenkopf über Latsch im Vinschgau am Donnerstag. Die Rauchwolken des Brandes waren auch von der Zugspitze aus zu sehen. Foto: Landesfeuerwehrverband Südtirol, dpa

    Es fing wohl an mit einem Auto und hält nun ein ganzes Tal in Atem: Im bei Urlaubern beliebten Latsch-Martelltal in Südtirol ist ein großer Waldbrand ausgebrochen. Rettungskräfte der Feuerwehren haben am Donnerstag 59 Menschen aus der Feuerzone ausgeflogen. Insgesamt stehen aktuell (Stand 7. März, 10:30) zwischen 60 und 70 Hektar Wald in Flammen. Tags zuvor war noch von 40 bis 50 Hektar die Rede.

    Wie der Landesfeuerwehrverband Südtirol auf seiner Facebook-Seite schreibt, wird der Brand von einer Vielzahl an Löschhubschraubern aus der Luft bekämpft. "In den Nachtstunden wurden die Einsatzkräfte auf ein Minimum zurückgefahren, um am Morgen wieder ausreichend Mannschaft zur Verfügung zu haben", so der Verband weiter.

    Die Feuerwehr schreibt weiter aktuell: "Derzeit herrschen günstigere Windverhältnisse bei geringerem Unterwind (Südwind), der jedoch im Laufe des Tages wieder zunehmen wird." Kurz nach 6 Uhr hätten vier kleinere Löschhubschrauber und ein Größerer vom Modell Super Puma ihre Löschflüge wieder aufgenommen und versuchten die Brandherde einzugrenzen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. 

    Ende der Löscharbeiten nicht in Sicht: Waldbrand in Südtirol hält Einsatzkräfte auf Trab

    Ein Ende der Löscharbeiten sei derzeit nicht absehbar. Einen Eindruck von den Ausmaßen des Waldbrandes nahe Latsch im Vinschgau kann man sich ebenfalls auf der Facebook-Seite der Südtiroler Feuerwehren verschaffen. Denn die Einsatzkräfte haben einen Erkundungsflug aus dem Helikopter mitgeschnitten und dort gepostet.

     Der Waldbrand nahm am Donnerstag ein solches Ausmaß an, dass die Feuerwehren am Abend den ganzen Weiler St. Martin am Kofel evakuieren mussten.  "Mittels Bevölkerungsinformationssystem BIS wurden die Bewohner und Bewohnerinnen des Weilers St. Martin am Kofel zur Evakuierung aufgefordert", schreibt die Feuerwehr. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte in der Luft dabei unter anderem von zwei Hubschraubern der Finanzpolizei. Insgesamt wurden am Donnerstagabend aus St. Martin 59 Menschen ausgeflogen. Neun von ihnen waren verletzt, vier mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Die Evakuierten waren über Nacht privat oder in einem Hotel untergebracht, so die Feuerwehr am Freitagvormittag.

    Waldbrand bei Latsch im Vinschgau aktuell: Was hat das Feuer ausgelöst?

    Die Ursache für die verheerenden Brände war nach aktuellem Kenntnisstand ein brennendes Auto. Das Auto fing am Donnerstag auf der Straße nach St. Martin Feuer, so die Feuerwehr. Die Flammen griffen anschließend schnell auf den nahegelegenen Wald über. Die Ursache für den Fahrzeugbrand ist derweil noch unklar. In der trockenen Vegetation am Vinschger Sonnenberg breiteten sich die Flammen schnell aus.

    Anhaltender Wind erschwere zudem den Einsatz der Feuerwehr. Der Brand hat sich jedoch bisher nicht weiter ausgebreitet, hieß es weiter. Zwischenzeitlich standen rund 300 Feuerwehrleute im Einsatz, aktuell sind es laut Einsatzkräften noch 250. 

    Besteht durch den Waldbrand Gefahr für die Bevölkerung?

    Die Feuerwehr schreibt dazu: "Im ganzen Vinschgau wird wegen des Brandes Rauchgeruch wahrgenommen, auch aus Pfunds im Bezirk Landeck in Nordtirol kamen dazu Anfragen." Mehr ist zu potenziellen Gefahren für die Bevölkerung aber bislang nicht kommuniziert worden. Die Rauchwolke war am Donnerstagnachmittag auch von der Zugspitze aus zu sehen, wie die Gipfelwebcam beim Blick nach Osten zeigt.

    Wer sich ein aktuelles Bild der Lage machen will, kann sich über die Webcams im Latsch-Martelltal informieren.

    Aktuell hat das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten auch für das Oberallgäu eine hohe Waldbrandgefahr ausgesprochen.

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