Der Vater (23) eines fünf Monate alten Säuglings soll das Kind lebensbedrohlich am Kopf verletzt haben. Eine Ärztin am Klinikum Memmingen hat bei dem Baby laut Polizeibericht massive Schädelverletzungen festgestellt. Der Vater hatte das Baby am Samstagnachmittag von der Mutter (16) abgeholt, die noch bei ihren Eltern wohnt. Es sollte vereinbarungsgemäß die Nacht beim Vater verbringen. Am Sonntagmorgen entdeckte die Oma (Mutter des Vaters), die im selben Haus wohnt, bei dem Säugling starke Verletzungen. Sie sorgte sofort dafür, dass das Kind ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Die diensthabende Ärztin in der Memminger Klinik verständigte schließlich die Polizei. Die Eltern des Kindes wurden noch in der Klinik festgenommen.
Baby ist außer Lebensgefahr
Die gerichtsmedizinische Untersuchung des Babys am Montag ergab eine akute lebensbedrohliche Gewalteinwirkung gegen den Kopf. Das Kind ist aber außer Lebensgefahr. Es befindet sich jetzt in der Obhut des Jugendamtes, laut Jugendamt im Einvernehmen mit der Mutter. Die Mutter des Kindes wurde mittlerweile wieder entlassen. Der Vater dagegen befindet sich in einer Bayerischen Justizvollzugsanstalt zur Untersuchungshaft. Gegen ihn wird jetzt wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Totschlags und der Misshandlung Schutzbefohlener ermittelt.
Keinerlei Hinweise für eine mögliche Gefährdung im Vorfeld
Die Stadt Memmingen hat jetzt in einer Pressemitteilung erklärt, dass die Familie des misshandelten Kindes dem Memminger Jugendamt schon länger bekannt ist. Eine sozialpädogische Fachkraft hat demnach seit der Geburt des Kindes im Sommer 2019 die minderjährige Mutter und die Großeltern regelmäßig im Haushalt unterstützt. Den letzten Kontakt habe es am vergangenen Mittwoch (08. Januar) gegeben. Hinweise darauf, das der Säugling in Gefahr sein könnte, habe es nicht gegeben. Er habe sich "nach Überzeugung der beteiligten Fachkräfte gedeihlich entwickelt", so das Jugendamt. Der Vater wohnt in einer Landkreisgemeinde. Auch seinen Haushalt haben Mitarbeiter des Jugendamtes besucht. Auch bei ihm sei kein negativer Eindruck entstanden. „Wir sind bestürzt über die Misshandlung und sind froh, dass sich das Kind jetzt in guter medizinischer Versorgung befindet. Die Familie werden wir weiter eng begleiten“, so Sozialreferatsleiter Jörg Haldenmayr.