Wie auch schon in den Tagen zuvor, gab es am Dienstag im bayerischen Allgäu knapp 140 Verkehrsunfälle. Schneefall und Wind haben ihren Beitrag dazu geleistet. Hier finden Sie einen Auszug der wetterbedingten Unfälle im Allgäu.
Oberallgäu
Oberstaufen:Am frühen Dienstagabend rutschte ein 32-jähriger Autofahrer, der von Buflings in Fahrtrichtung Stiefenhofen unterwegs war, auf der glatten Straße in einer Rechtskurve auf die Gegenfahrbahn. Eine 61-jähriger Autofahrerin konnte nicht mehr ausweichen und es kam zur Kollision. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und wurden abgeschleppt. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von 10.000 Euro. Den Unfallverursacher erwartet ein Bußgeld.
Ostallgäu / Kaufbeuren
Kaufbeuren / Landkreis Ostallgäu: Im Bereich in und um Kaufbeuren kam es zu mehreren Verkehrsunfällen und -behinderungen. Insgesamt registrierte die Polizei Kaufbeuren in ihrem Dienstbereich über 20 Einsätze im Zusammenhang mit den winterlichen Verhältnissen. Sowohl in Stöttwang, Friesenried, Irsee als auch auf der B16 bei Baisweil kamen aufgrund der Straßenverhältnisse mehrere Fahrzeuge nicht mehr weiter und der Winterdienst musste die Straßen frei räumen. Die Beamten nahmen insgesamt acht Unfälle auf, bei denen glücklicherweise niemand verletzt wurde. Auf der B12 kam ein 29-Jähriger mit seinem Transporter links von der Fahrbahn ab und prallte anschließend gegen einen Baum. Am Fahrzeug entstand ein Totalschaden. Glücklicherweise blieb der Fahrer selbst unverletzt. Aufgrund der Räumungsarbeiten kam es auf der B12 zu Behinderungen. Die Feuerwehr Kaufbeuren musste ebenfalls mehrfach ausrücken. Am Gablonzer Haus lösten sich aufgrund des Windes Teile der Dachverkleidung und im Erlenweg drohte eine Kaminverkleidung auf die Straße zu fallen.Jengen: Dienstagvormittag überholte eine 43-jährige Frau mit ihrem Auto auf der B 12 auf Höhe Jengen bei schneebedeckter Fahrbahn einen Sattelschlepper. Aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit geriet sie ins Rutschen und stieß gegen den Auflieger. Die Frau blieb unverletzt. An ihrem Fahrzeug entstand allerdings ein Sachschaden in Höhe von 7.000 Euro. Zudem leiteten die Beamten gegen sie ein Bußgeldverfahren ein. Wiedergeltingen / Buchloe: Ein 34- und ein 45-jähriger Autofahrer kamen am Dienstagnachmittag unabhängig voneinander bei winterlichen Straßenverhältnissen alleinbeteiligt von der Fahrbahn ab und prallten anschließend gegen einen Baum. Die Unfälle ereigneten sich zwischen Buchloe und Wiedergeltingen bzw. zwischen Buchloe und Amberg. Beide Fahrzeuge wurden dabei stark beschädigt. Glücklicherweise blieben die Insassen unverletzt. Die Fahrer müssen mit einem Bußgeld rechnen, da die Polizei als Unfallursache nicht angepasste Geschwindigkeit vermutet.
Lindau
Heimenkirch: Auf der B32 zwischen Riedhirsch und Heimenkirch kam ein Lkw-Fahrer auf schmieriger und glatter Straße rechts von der Fahrbahn ab und überfuhr einen Leitpfosten. Daran entstand ein Schaden in Höhe von 50 Euro. Am Lkw war kein Schaden erkennbar.Lindenberg: Wegen des starken Schneefalls kam es am Dienstag zu einer Vielzahl an Verkehrsbehinderungen im Dienstbereich der Polizei Lindenberg. Größtenteils kamen Lkw-Fahrer nicht mehr weiter oder von der Fahrbahn ab und dadurch wurde der nachfolgende Verkehr aufgehalten. Beispielsweise stand in Stiefenhofen ein Lkw quer auf der Fahrbahn. Erst nachdem der Räumdienst dort aushalf, konnte der Fahrer die Fahrt fortsetzen. Im Schüttentobel bei Grünenbach ist ein Lkw ebenfalls von der Fahrbahn abgekommen und im Anschluss war die Fahrbahn halbseitig gesperrt. Dort musste der Lkw abgeschleppt werden und die Feuerwehr war mit etwa zehn Mann im Einsatz.Kettershausen: Gegen 20:50 kam ein 51-Jähriger mit seinem Lastwagen mit Auflieger auf der B300 wegen des starken Seitenwindes rechts von der Straße ab. Durch den Zusammenprall mit dem Auflieger wurde die Fahrerkabine massiv beschädigt. Der Mann blieb unverletzt. An dem Lkw, der abgeschleppt werden musste, entstand ein Sachschaden in Höhe von 10.000 Euro.
Unterallgäu / Memmingen
Unterallgäu: Schon in den frühen Morgenstunden kam es auf der B16 Höhe Nassenbeuren zu drei Verkehrsunfällen in kürzester Zeit, da die Fahrbahn winterglatt war und zudem starke Schneeverwehungen die Straße bedeckten. Zuerst kam ein 34-jähriger Autofahrer in einer Schneewehe rechts von der Fahrbahn ab, wobei er einen Begrenzungspfosten umfuhr. Der entstandene Schaden hierbei war gering. Kurz darauf geriet eine 45-jährige Autofahrerin, die die B 16 in nördliche Richtung befuhr, wegen der nicht angepassten Geschwindigkeit bei winterlichen Straßenverhältnissen nach links auf die Gegenfahrbahn und streifte den Anhänger eines Transporters. Beide Fahrzeuge wurden so schwer beschädigt, dass sie abgeschleppt werden mussten. Der Schaden wird auf etwa 6.000 Euro geschätzt. Eine 55-jährige Autofahrerin, die die B 16 in nördliche Richtung befuhr, geriet auf der glatten Fahrbahn bei nicht angepasster Geschwindigkeit links von der Fahrbahn ab und schanzte in die angrenzende Wiese. Glücklicherweise kam zu diesem Zeitpunkt kein Gegenverkehr. Das Auto musste ebenfalls durch einen Abschleppdienst geborgen werden. Der Sachschaden dürfte sich im niedrigen dreistelligen Bereich bewegen. Alle Fahrzeuge waren mit Winterreifen ausgerüstet. Bis in den Abend zählte die Polizei 30 Verkehrsunfälle. Blockierte Straßen und zum Teil lange Wartezeit auf Einsatzkräfte und Abschleppdienst stellten die Geduld vieler Verkehrsteilnehmer auf eine harte Probe. Acht Verkehrsunfällen führten zu leichten Verletzungsfolgen, schwerere Verletzungen blieben glücklicherweise aus. Der Sachschaden aller Unfälle liegt geschätzt im unteren sechsstelligen Bereich. Unfallschwerpunkt war dabei die B16. Allein hier kam es zu sechs Verkehrsunfällen mit Beteiligung mehrerer Lkw. Durch die verunfallten Fahrzeuge und deren Bergungen kam es zu massiven Verkehrsbehinderungen und zu Teilsperren über mehrere Stunden. Bei der Unfallaufnahme fiel Polizeibeamten auf, dass etwa ein Drittel der Verkehrsteilnehmer nicht mit der notwendigen Beleuchtung unterwegs waren. Dies ist vermutlich auf die Verwendung der Lichtautomatik in den meisten Fahrzeugen zurückzuführen. Fahrzeugführer wähnen sich in Sicherheit, dass die Automatik die richtige Beleuchtung während der Fahrt wählt. Da diese allerdings nur zwischen hell und dunkel unterscheiden kann, ist das Fahrzeug bei eingeschränkten Sichtverhältnissen wie Nebel oder Schnee nicht ausreichend beleuchtet. Dies stellt neben den riskanten Fahrbedingungen im Winter ein weiteres Unfallrisiko sowie einen Verkehrsverstoß dar. Die Polizei rät dazu, in der dunklen Jahreszeit grundsätzlich vor Fahrtantritt das Abblendlicht manuell einzuschalten.Bad Wörishofen: Ab 8 Uhr kam es im Dienstbereich der Polizei Bad Wörishofen zu einer Vielzahl von Verkehrsunfällen, die im Zusammenhang mit Schnee, Glatteis und starkem Wind und nicht angepasster Geschwindigkeit zustande kamen. Insgesamt nahmen die Beamten bis zum Abend zehn Verkehrsunfälle auf, wobei die große Mehrheit zum Glück als Blechschaden endete. Nur bei drei Unfällen mussten Unfallopfer leicht verletzt durch den Rettungsdienst versorgt werden. Unzählige Fahrzeuge landeten zudem abseits der Fahrbahn im Bankett oder in angrenzenden Wiesen und konnten ihre Fahrzeuge selber bergen. Bis auf ein Unfallfahrzeug waren alle Autos mit Winterreifen ausgerüstet.Bad Wörishofen:Ein 48-Jähriger rutschte am Vormittag mit seinem Auto auf der schneeglatten Fahrbahn in der Linkskurve zwischen Gartenstadt und der Staatsstraße 2015 in den Straßengraben. Dabei fuhr er eine Richtungstafel um. Allerdings verständigte er weder die Polizei noch die Stadt Bad Wörishofen, sodass gegen ihn nun wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort ermittelt wird.Holzgünz: Am Abend verursachte ein 36-jähriger Autofahrer beim Überholen einen Unfall auf der A96. Auf der glatten Straße verlor er die Kontrolle über sein Fahrzeug und prallte links gegen die Betongleitwand, schleuderte über die Fahrbahn und kollidierte mit der rechten Seitenleitplanke. Andere Fahrzeuge waren bei dem Unfall nicht beteiligt. Glücklicherweise wurde der Mann nicht verletzt. Sein Auto wurde jedoch rundum beschädigt (Totalschaden ca. 30.000 Euro). An der Gleitwand und der Leitplanke entstand ein Schaden in Höhe von insgesamt etwa 2.500 Euro. Gegen den Unfallverursacher leiteten die Beamten ein Bußgeldverfahren ein.Memmingen: Wegen des Wintereinbruchs kam es auch im Bereich der Polizeiinspektion Memmingen zu insgesamt sechs Verkehrsunfällen aufgrund von Schneeglätte. Die bisherige Gesamtschadenshöhe wird auf etwa 45.000 Euro beziffert. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.