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Verfolgungsjagd bei Mittenwald: Schleuser flüchtet vor Polizei und verletzt Beamten

Angriff mit Pfefferspray

Verfolgungsjagd bei Mittenwald: Schleuser flüchtet vor Bundespolizei und verletzt Beamten

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    Bei Mittenwald hat sich ein mutmaßlicher Schleuser eine kurze, aber rasante Verfolgungsjagd mit der Bundespolizei geliefert. Dabei verletzte er einen der Beamten mit einen Pfefferspray. (Symbolbild)
    Bei Mittenwald hat sich ein mutmaßlicher Schleuser eine kurze, aber rasante Verfolgungsjagd mit der Bundespolizei geliefert. Dabei verletzte er einen der Beamten mit einen Pfefferspray. (Symbolbild) Foto: Benjamin Liss

    Laut Angaben der Bundespolizei München war der Fahrer nicht langsamer gefahren, als er sich mit dem in Polen zugelassenen Auto der Kontrollstelle näherte. Stattdessen missachtete er die Anhaltesignale des Beamten und setzte seine Fahrt einfach fort.

    Mitfahrer fürchten um ihr Leben

    Einer der syrischen Mitfahrer berichtete der Polizei später, dass der Wagen wegen des heftigen Ausweichmanövers ins Schleudern geraten sei. Die Insassen hätten um ihr Leben gefürchtet.

    Fahrer flüchtet zu Fuß in Waldgebiet

    Offenbar wurde dem flüchtenden Fahrer angesichts der sofort eingeleiteten Verfolgung mit einem Streifenwagen schnell klar, dass sein Plan, durchzubrechen und davonzufahren, nicht aufgegangen war. Wie die Bundespolizei weiter berichtet, legte er nach etwa einem halben Kilometer eine Vollbremsung ein, stürzte aus dem Fahrzeug und rannte in das an die Bundesstraße angrenzende Waldstück.

    Bundespolizist bekommt Pfefferspray in die Augen

    Einem Bundespolizisten gelang es, den jungen Mann aus Belarus einzuholen. Unmittelbar bevor er ihn zu fassen bekam, soll der mutmaßliche Schleuser seinem Verfolger Pfefferspray aus nächster Nähe  in die Augen gesprüht haben. Obwohl er damit den Verfolger abschütteln und die Flucht fortsetzen konnte, gelang es weiteren Bundespolizisten ihn einzuholen und ihn festzunehmen.

    15.000 Euro für Fahrt nach Deutschland

    Unterdessen nahmen weitere Beamte die syrischen Mitfahrer, die der Bundespolizei München zufolge verängstigt im Fluchtwagen saßen, in Gewahrsam. Die drei wurden getrennt von ihrem mutmaßlichen Schleuser zum Bundespolizeirevier nach Garmisch-Partenkirchen gebracht. Den Angaben zufolge hatten sie für die Schleusung von Syrien bis Deutschland pro Person insgesamt rund 15.000 Euro zahlen müssen. Allein für die letzte Etappe hätten die Schleuser von jedem mehrere hundert Euro verlangt. Angesichts der Situation in ihrer Heimat stellten alle drei ein Schutzersuchen. Die Männer im Alter von 18, 23 und 28 Jahren wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge in München weitergeleitet.

    Verletzter Beamter in Klinik gebracht

    Der durch das Pfefferspray verletzte Beamte wurde zur weiteren Behandlung seiner Augen mit einem Krankenwagen in die Klinik nach Garmisch-Partenkirchen gebracht. Er war vorerst nicht mehr dienstfähig. Von bleibenden Schäden ist derzeit jedoch nicht auszugehen.

    Schleuser sitzt in U-Haft

    Gegen den belarussischen Fahrer, der über ein polnisches Visum verfügt, ermittelt die Bundespolizeiinspektion Rosenheim wegen des Einschleusens von Ausländern, des tätlichen Angriffs auf beziehungsweise des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie der gefährlichen Körperverletzung. Er wurde am Mittwochnachmittag beim Amtsgericht in München vorgeführt. Der Richter entsprach dem Antrag der Staatsanwaltschaft und ordnete die Untersuchungshaft des mutmaßlichen Schleusers an. Die Bundespolizei lieferte den Beschuldigten in die Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim ein.

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