Die Memminger Kripo erwischte am Dienstagnachmittag vier Frauen in einer Pension in Bad Wörishofen, die dort verbotener Prostitution nachgingen. Die Polizei war auf eine der Frauen aufmerksam geworden, weil sie ihre Dienste auf einer einschlägigen Internetseite angeboten hatte. Die Beamten überführten vor Ort nicht wie erwartet eine Frau, sondern gleich vier. Zudem nahmen sie laut Polizei einen Mann fest, der für mindestens eine der Frauen die Termine vereinbart hatte und dann ihre Einnahmen an sich nahm.
Anzeigen wegen verbotener Prostitution und Zuhälterei
Die Beamten zeigten alle Frauen wegen verbotener Prostitution an. Gegen den Mann leiteten sie ein Ermittlungsverfahren wegen Zuhälterei ein. Alle beteiligten Personen stammten aus Rumänien und konnten in Deutschland keinen festen Wohnsitz nachweisen. In Absprache mit dem Landratsamt Unterallgäu und der Staatsanwaltschaft Memmingen mussten sie daher einen Geldbetrag hinterlegen, der der Höhe der zu erwartenden Strafe entspricht. Die weitere Ausübung der Prostitution untersagten die Beamten den Frauen und setzten anschließend alle Beteiligten wieder auf freien Fuß.
Prostitution in Bad Wörishofen verboten
In Bayern ist die Ausübung der Prostitution grundsätzlich erst in Ortschaften ab einer Einwohnerzahl von 30.000 Menschen zulässig, bei einer Einwohnerzahl zwischen 30.000 und 50.000 Menschen kann sie ebenfalls durch Rechtsverordnung untersagt werden. Hiervon haben viele Gemeinden dieser Größenordnung Gebrauch gemacht. Im gut 16.000 Einwohner zählenden Bad Wörishofen ist die Prostitution, also das Anbieten von sexuellen Dienstleistungen gegen Geld, somit gänzlich verboten und wird als Ordnungswidrigkeit, bei wiederholten Verstößen sogar als Straftat zur Anzeige gebracht und verfolgt.