Auf dem Weg von der Schweiz nach Brixen stand ein 73-jähriger Rollstuhlfahrer vor einem Problem. Der Bahnhof Brenner war nicht rollstuhlfreundlich ausgebaut. Die Situation wurde so schlimm, dass seine Ehefrau die Feuerwehr alarmieren musste.
Rollstuhlfahrer sitzt vier Stunden am Bahnhof Brenner fest
Laut Angaben des Landesfeuerwehrverbands Südtirol war der Rollstuhlfahrer mit seiner Ehefrau vier Stunden lang am Bahnhof Brenner gestrandet, weil kein Zug mit Hebebühne fuhr. Dabei hatte das Paar eine Reise mit einem barrierefreien Zug gebucht. Da es am Bahnhof selbst auch keine barrierefreien Ausgänge gab, wusste die Ehefrau sich nicht anders zu helfen, als die Feuerwehr zu informieren.
Freiwillige Feuerwehr hilft Rollstuhlfahrer
Die Feuerwehr war glücklicherweise zur Stelle, um dem Senior zu helfen. Vier Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Gossensass hievten den Rollstuhlfahrer mit vereinten Kräften in den Zug nach Brixen. In Brixen halfen dann Mitglieder der dortigen Freiwilligen Feuerwehr dem Mann wieder aus dem Zug.
Landesfeuerwehrverband Südtirol teilt ungewöhnlichen Einsatz auf Facebook
„Dieser Einsatz zeigt eindrücklich, wie ungerecht und frustrierend fehlende Barrierefreiheit für mobilitätseingeschränkte Menschen ist“, schreibt der Landesfeuerwehrverband Südtirol auf Facebook. Dort hatte der Verband am Dienstag, 5. August, ein Foto des Rollstuhlfahrers mit seinen Helfern gepostet.
Der Landesfeuerwehrverband bedankte sich in dem Post auch ausdrücklich bei den Kameraden für den Einsatz. „Wir sind stolz, unseren Beitrag geleistet zu haben – denn Mobilität sollte kein Privileg, sondern eine Selbstverständlichkeit für alle sein“. Dem stimmten einige User zu.
Barrierefreiheit an Bahnhöfen: Ein häufiges Problem
Zu dem Beitrag gibt es bereits über hundert Reaktionen von Facebook-Usern. Die meisten bedanken sich bei der Feuerwehr und zeigen sich beeindruckt von dem Einsatz. Doch es gibt auch mehrere Kommentare, die auf die fehlende Barrierefreiheit am Bahnhof Brenner eingehen. Unter anderem meldet sich eine Frau, die sogar mit einem Baby Probleme an den Bahnhöfen Brenner und Sterzing hat. Eine andere Userin merkt allerdings auch an, dass es selbst bei barrierefreien Bahnhöfen Probleme gibt. So stimme etwa oft der Abstand zwischen Rampe und Bordstein nicht überein. Sie wünsche sich ein wenig mehr Rücksicht auf Menschen mit Beeinträchtigungen oder Senioren.
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