Bei einem schweren Arbeitsunfall auf einer Baustelle im Lindauer Ortsteil Oberreitnau sind am Mittwochvormittag zwei Arbeiter schwer verletzt worden. Wie die Lindauer Polizei mitteilt, seien die Mitarbeiter einer Baufirma mit Sicherungsmaßnahmen eines Hangstücks beschäftigt gewesen. Dabei hätte das Unternehmen einen Graben unterhalb des Hanges ausgebaggert, der dann mit neuen sogenannten L-Steinen werden sollte.
Bauarbeiter teilweise verschüttet: Hang in Oberreitnau kam ins Rutschen
Gegen 10:45 Uhr sei der Hang jedoch ins Rutschen gekommen. Mehrere oberhalb des Hanges stehende L-Steine stürzten daraufhin in den Graben, trafen die beiden Männer an den Beinen und verschütteten sie teilweise. Die beiden Arbeiter zogen sich dabei schwere Verletzungen zu und mussten vom Rettungsdienst und einem Notarzt versorgt werden. Anschließend wurden sie in ein Krankenhaus gebracht.
Ermittler prüfen Sicherheitsmaßnahmen
Die Polizei in Lindau hat die Ermittlungen übernommen. Gemeinsam mit der Berufsgenossenschaft in München soll nun geklärt werden, ob die Arbeiten vorschriftsmäßig durchgeführt wurden. Neben dem Rettungsdienst war auch ein Rettungshubschrauber im Einsatz.
Arbeiten auf dem Bau ist gefährliche Tätigkeit
Die Arbeit auf Baustellen gilt als eine der gefährlichsten Tätigkeiten. Laut der IG Bau wurden alleine im Jahr 2022 rund 100.000 Bauarbeiter während ihrer Arbeit verletzt. Insgesamt starben bei diesen Unfällen 74 Menschen. Die drei häufigsten Gründe für Verletzungen auf Baustellen (laut statista.de) waren dabei der Kontakt mit scharfen, spitzen, harten oder rauen Gegenständen (32,1 Prozent), Aufprallen auf unbewegliche Gegenstände (25,2 Prozent) und akute körperliche oder seelische Überbelastung (17,5 Prozent). Unfälle bei denen Bauarbeiter verschüttet werden sind dagegen mittlerweile sehr selten.