In den vergangenen Tagen hat die Bundespolizei einen Nigerianer und einen Tunesier bei Kontrollen aufgegriffen. Beide waren trotz abgelehntem Asylantrag nach Deutschland eingereist. Sie sitzen nun in Zurückweisungshaft. Eine Abschiebung war laut Angaben der Bundespolizei bisher aufgrund der ungeklärten Identität gescheitert.
Nigerianer will ohne Papiere einreisen
Am Montagabend (6. Januar) hatten Lindauer Bundespolizisten im EuroCity (Zürich-München) einen Nigerianer kontrolliert. Der 46-Jährige versuchte, aus der Schweiz in die Bundesrepublik Deutschland einzureisen. Einen Reisepass oder einen gültigen Aufenthaltstitel konnte er den Beamten allerdings nicht vorlegen.
Duldung für Deutschland angeblich gestohlen
In seiner Vernehmung gab der Migrant an, von seiner schwangeren Frau aus Frankreich zu kommen. Er würde jedoch in Deutschland leben und bei einem Versanddienstleister als Staplerfahrer und Lagerarbeiter arbeiten. Weiter behauptete er laut Bundespolizei, dass er für Deutschland eine Duldung gehabt habe, die ihm jedoch gestohlen worden sei.
Zwei gescheiterte Asylanträge: Dennoch reist Migrant ein
Die Beamten fanden schließlich heraus, dass der Mann bereits zweimal erfolglos in Deutschland einen Asylantrag gestellt hatte. Eine Abschiebung in sein Heimatland scheiterte bislang jedoch wegen fehlender Personaldokumente. Außerdem hatte er auch in Italien, Belgien, der Schweiz und Frankreich Asylanträge eingereicht, jedoch in keinem dieser Länder die Verfahren abgewartet.
Nigerianer landet in Abschiebehaft - Damit er nicht untertaucht
Da die Gefahr bestand, dass der Nigerianer erneut untertauchen werde, führte die Bundespolizei den Migranten am Dienstag beim Amtsgericht Lindau vor. Die Richterin ordnete die Haft zur Sicherung der Zurückweisung an. Der Mann wurde anschließend in die Abschiebehafteinrichtung Hof eingeliefert.
Personaldaten passen nicht: Tunesier zeigt Bundespolizisten Reisepass auf Smartphone
Mit einem ähnlichen Fall hatten es Lindauer Bundespolizisten zu tun, als sie am Mittwoch (8. Januar) am Grenzübergang Hörbranz auf der A96 die Passagiere eines Fernbusses mit dem Routing Rom-Frankfurt kontrollierten. Ein Tunesier wies sich gegenüber den Beamten mit einer deutschen Duldung für Personen mit ungeklärter Identität aus. Weiterhin zeigte er den Beamten auf seinem Smartphone ein Foto eines tunesischen Reisepasses. Der zeigte allerdings abweichende Personaldaten.
Nicht die erste illegale Einreise
Weitere Dokumente, die den Tunesier zur Einreise berechtigen würden, konnte er laut einem Bericht der Bundespolizei Lindau allerdings nicht vorweisen. Die Bundespolizisten stellten bei der Überprüfung fest, dass der 27-Jährige bereits 2022 unerlaubt nach Deutschland eingereist war und bei den hiesigen Behörden einen Asylantrag gestellt hatte. Dieser wurde 2024 rechtskräftig abgelehnt.
Ungeklärte Identität verhindert erneut Abschiebung
Eine Abschiebung in sein Heimatland scheiterte aber auch in diesem Falle aufgrund der ungeklärten Identität des Mannes. Die Bundespolizisten zeigten den Busreisenden wegen versuchter unerlaubter Einreise an und führten ihn dem Richter am Amtsgericht Lindau vor. Anschließend lieferten sie auch diesen Festgenommenen in Zurückweisungshaft in die Abschiebehafteinrichtung Eichstätt ein.