Die Staatsanwaltschaft Kempten hat Bitcoins im Wert von über 50 Millionen Euro von einem Computerbetrüger beschlagnahmt. Das Problem: Das Passwort, mit dem man an das Krypto-Geld kommt, fehlt. Sebastian Murer, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Kempten, hat gegenüber all-in.de Presseberichte bestätigt, in denen der Fall beschrieben wird. Demnach konnte die Staatsanwaltschaft 2018 nicht passwortgeschützte 86 Einheiten der 1.800 Bitcoins verkaufen. Der Erlös in Höhe von 500.000 Euro sei in die Staatskasse geflossen. Weil der Kurs in der Zwischenzeit stark gestiegen ist, sind die restlichen Bitcoins über 50 Millionen Euro wert.
Auch Betrüger selbst kann nicht mehr auf Bitcoins zugreifen
Der Betrüger, der seine Haftstrafe mittlerweile abgesessen hat, schweigt weiterhin zum Passwort. Er selbst könne auf das Krypto-Geld aber auch nicht mehr zugreifen. Ein Zugriff auf die Bitcoins wurde vor einem Zugriff von außen abgesichert. Experten würden regelmäßig überprüfen, ob man die Verschlüsselung knacken könne.
Niemand erlitt einen Vermögensschaden durch den Betrug
Sollte die Staatsanwaltschaft doch irgendwann an die übrigen Bitcoins kommen, würden diese auch verkauft. Der Erlös fließt dann in die Staatskasse. Durch den Betrug hat laut Staatsanwaltschaft niemand einen Vermögensschaden erlitten, es gibt also keine Geschädigten im eigentlichen Sinne. Der Täter hatte lediglich die Computer der Geschädigten per Schadsoftware zum Bitcoin-Mining (Ausrechnen neuer Bitcoin-Einheiten) missbraucht, die ihm dann selbst zugeflossen sind.