Drogen hergestellt? Priester aus St. Pölten sitzt in Untersuchungshaft
Crystal Meth ist ein schweres Nervengift. Die Droge führt sehr schnell zu einer schweren psychischen Abhängigkeit. Umso schlimmer der Verdacht, dass ein Priester in seinem Pfarrhof die Aufputsch-Droge gemischt haben könnte. Wie die Landespolizeidirektion in St. Pölten der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bestätigte, kam der 38-Jährige in Untersuchungshaft.
Polizei entdeckt Drogenausgangsstoffe und Laborequipment im Pfarrhof St. Pölten
Der Mann wird verdächtigt, das hochgefährliche Nervengift für den Weiterverkauf produziert zu haben. Auch eine zweite Person soll laut Medienberichten in den Fall verwickelt sein. Bei einer Hausdurchsuchung im betroffenen Pfarrhof stellte die Polizei Drogenausgangsstoffe sowie Laborequipment sicher. Weitere Einzelheiten nannte die Polizei nicht.
Diözese untersagt verdächtigen Priester alle seelsorgerlichen Tätigkeiten
Der Priester war nach Bekanntwerden der Vorwürfe umgehend von seinem Dienst in der Diözese St. Pölten entpflichtet worden. Außerdem seien ihm alle seelsorglichen Tätigkeiten in der Diözese untersagt worden, hieß es seitens der Diözese St. Pölten. Der Gottesmann sei Priester der Erzdiözese Warschau und seit 2021 in Österreich tätig.
Crystel Meth: So gefährlich ist die Droge
Crystel Meth treibt den Körper zu Höchstleistungen an. Weil die Droge dem Körper keine Energie zuführt, setzt es den Organismus unter akuten Stress, der für mehrere Stunden anhält und alle Kraftreserven aufzehrt, informiert die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen. Zusätzlich werden Warnsignale wie Durst, Hunger, Müdigkeit oder Schmerz ausgeblendet.
Wer Crystel konsumiert, der bricht manchmal völlig dehydriert, übermüdet oder mit Kreislauflaufkollaps zusammen. Gleichzeitig besteht das Risiko von Nierenversagen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Auf psychischer Ebene können sich nervöse Unruhe und Gereiztheit, depressive Verstimmungen, Halluzinationen mit Verfolgungsangst sowie Aggressionen einstellen. Bei jahrelangem Konsum greift die Droge die Ausläufer der Nervenzellen an und schädigt dadurch das Gehirn. Auch psychische und soziale Schäden sind die Folgen. Selbst nach Absetzen der Droge kann die Regeneration der Hirnzellen über ein Jahr dauern.