Großangelegte Aktion: Insgesamt 24 Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschlüsse des Amtsgerichts Augsburg in Bayern und Nordrhein-Westfalen sind am Donnerstag vollzogen worden. Vier von elf Beschuldigten wurden festgenommen. Es geht um den Verdacht auf Vorenthalten von Sozialversicherungsbeiträgen im besonders schweren Fall.
150 Einsatzkräfte bei Durchsuchungs- und Festnahme-Aktion dabei
Bei der Staatsanwaltschaft Augsburg steht jetzt ein umfangreicher Verfahrenskomplex an gegen momentan elf Beschuldigte. Der Vorwurf: Verdacht auf Vorenthalten und Veruntreuen von Sozialversicherungsbeiträgen im besonders schweren Fall im Bewachungs- bzw. Sicherheitsgewerbe. Bei der Durchsuchungs- und Festnahmeaktion am heutigen Donnerstag waren insgesamt 150 Beschäftigte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamts Augsburg sowie weitere Beschäftigte des Hauptzollamts Krefeld, der Zollfahndung München sowie Spezialeinsatzkräfte des Zolls und der bayerischen Polizei im Einsatz. Vor Ort waren zudem drei Staatsanwälte der Staatsanwaltschaft Augsburg.
Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgeld
Vier der Beschuldigten wurden mit Haftbefehlen des Amtsgerichts Augsburg festgenommen. Sie sollen mit Hilfe von Schein- bzw. Abdeckrechnungen Geld für die Bezahlung von Schwarzlohn an geringfügig beschäftigte Arbeitnehmer generiert haben. Die Gründung von Servicefirmen sollte die tatsächlichen Beschäftigungsverhältnisse der Arbeitnehmer verschleiern - strafbar als Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt. Der "besonders schwere Fall" liegt vor, weil sich "die Beschuldigten zu einer Bande zusammengeschlossen haben", heißt es in einer Pressemitteilung des Hauptzollamtes Augsburg.
150.000 Euro Bargeld sichergestellt
"Zur Vorbereitung von Vermögensabschöpfungsmaßnahmen wurden vom Amtsgericht Augsburg Arrestanordnungen über Vermögenswerte in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro erlassen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurde im Rahmen der Durchsuchungen Bargeld und Gold in Höhe von knapp 150.000 Euro sichergestellt", so die Mitteilung. Weitere Angaben zum Sachverhalt gibt es derzeit nicht, "um die weiteren, noch andauernden Ermittlungen nicht zu beeinträchtigen", wie es heißt.