Über ein Dutzend Bergretter waren am Samstag mit der Rettung von sechs Bergwanderern im Nationalpark Kalkalpen in Oberösterreich beschäftigt. Wie die Landespolizei mitteilt, war die Gruppe aus dem Bezirk Amstetten auf einer Tour von Unterlaussa zur Ennser Hütte, wo die sechs Alpinisten übernachten wollten. Die geplante Route führte die Wanderer durch felsiges und ausgesetztes Gelände und über die "Bodenwies" in Richtung Langlackenmauer.
Kalkalpen: Überforderte Wanderer müssen Notruf absetzen
Aufgrund der Länge der Tour, der Ausgesetztheit und der fortgeschrittenen Tageszeit seien die Alpinisten nicht mehr in der Lage gewesen, ihre Tour fortzusetzen und setzten deswegen gegen 16 Uhr einen Notruf ab. Daraufhin machten sich 13 Bergretter sofort auf den Weg zu den Bergwanderern und erreichten diese nach rund zwei Stunden.
Rettung gelingt nur zu Fuß - Stundenlanger Abstieg nötig
Da aufgrund der Witterung und der Dunkelheit eine Rettung aus der Luft nicht mehr möglich war, mussten die Einsatzkräfte eine Rettung zu Fuß durchführen. Der Abstieg gestaltete sich aufgrund des Geländes jedoch verhältnismäßig schwierig. Die Bergretter mussten mehrere steile Geländeabschnitte mit Seilen sichern. Erst gegen 20 Uhr erreichten die Retter und Bergwanderer schließlich das Tal. Verletzte gab es dank des Einsatzes nicht. Neben den 13 Bergrettern war auch ein Alpinpolizist im Einsatz. Dieser stand den sechs Bergwanderern bis zum Eintreffen der Bergrettung telefonisch zur Seite.
Nationalpark Kalkalpen
Die Ennser Hütte ist eine Schutzhütte im Reichraminger Hintergebirge im Nationalpark Nördliche Kalkalpen. Die Hütte befindet sich auf 1295 Metern Höhe.
Der Nationalpark Kalkalpen wurde 1997 gegründet und umfasst das Sengsengebirge und Teile des Reichraminger Hintergebirges in den Oberösterreichischen Voralpen. Im Park leben rund 30 Säugetierarten, darunter auch Fischotter, Fledermäuse und vereinzelt Braunbär und Luchs. Weiter leben viele seltene Vogelarten im Park. Dazu zählen beispielsweise Auerhuhn, Baumfalke oder Wasseramsel. Von insgesamt rund 850 Pflanzenarten stehen 102 Arten auf der Roten Liste. Das gesamte Gebiet ist gut mit Wanderwegen erschlossen.