Bei einem schweren Kutschunfall während des Leonhardiritts im oberösterreichischen Bezirk Vöcklabruck sind am Sonntag zwei Menschen schwer verletzt worden. Laut der Landespolizei ereignete sich der Unfall gegen 10:20 Uhr zwischen den Ortschaften Viecht in Richtung Desselbrunn. Zum Zeitpunkt des Unfalls saßen insgesamt fünf Menschen in der Kutsche, darunter auch ein neunjähriges Mädchen.
Oberösterreich: Pferde reißen sich bei Leonhardiritt von Kutsche los
Laut der Polizei steuerte ein 74-jähriger Kutscher das Gefährt durch eine Wiese und überquerte eine Straße auf Höhe Bubenland 38. Nachdem die Kutsche eine Böschung hinaufgefahren war, hätten sich die beiden Pferde plötzlich losgerissen. Daraufhin habe sich die Deichsel der Kutsche gedreht und das Fahrzeug kippte auf die Fahrbahn.
Desselbrunn in Oberösterreich: Kutscher und Fahrgast bei Kutschunfall während Leonhardiritt schwer verletzt
Alle Insassen seien bei dem Unfall aus der Kutsche geschleudert worden, heißt es seitens der Polizei weiter. Der 74-jährige Kutscher und eine 75-jährige Mitfahrerin aus dem Bezirk Vöcklabruck zogen sich schwere Verletzungen zu und mussten vor Ort erstversorgt werden. Beide wurden danach vom Rettungsdienst in das Salzkammergut Klinikum in Vöcklabruck gebracht. Die beiden entlaufenen Pferde konnten kurz nach dem Unfall wieder eingefangen werden.
Hintergrund der Leonhardiritte
Der Leonhardiritt ist eine Prozession zu Pferde, die besonders in Bayern und Teilen Österreichs zum Brauchtum zählt. Die Prozessionen finden alljährlich zu Ehren des Heiligen Leonhard von Limoges statt. Leonhard gilt als der Schutzpatron der Tiere in der Landwirtschaft, besonders der Pferde. Während der Leonhardiritte werden die Tiere gesegnet. Der Leonhardiritt in Desselbrunn in Oberösterreich findet seit 1945 jeweils am Sonntag nach dem 6. November statt. Der heilige Leonhard soll ein Adelssohn am Hof des französischen Adelsgeschlechts der Merowinger gewesen sein. Laut katholischer Kirche lebte er später als Eremit. Sein Gedenktag ist der 6. November.