Am Freitagnachmittag wurde die Integrierte Rettungsleitstelle Oberland alarmiert, weil sich unweit des Gipfels der Zuspitze ein Bergunglück ereignet hatte. Die Bergwachtbereitschaft Grainau und der Rettungshubschrauber Christoph Murnau rückten laut Polizei aus. Doch sie konnten nichts mehr für den verunglückten Bergsteiger tun. Die Rettungskräfte entdeckten den leblosen Mann auf dem darunterliegenden Höllentalferner. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.
Schneerutsch erfasst Bergsteiger knapp unterhalb des Gipfels der Zugspitze
Eine Frau hatte das Unglück beobachtet. Sie sagte den zwei Polizeibergführer der Alpinen Einsatzgruppe, die den Unfall aufnahmen, dass der Mann allein auf dem Höllental-Klettersteig unterwegs war. Er war schon fast am Ziel, doch dann löste sich ein kleiner Schneerutsch. Knapp unterhalb des Gipfels erfasste er den Mann und riss ihn mit.
Der Bergsteiger stürzte über steiles, felsiges Gelände rund 400 Meter in die Tiefe, ehe er auf dem Höllentalferner zum Liegen kam. Der Mann zog sich bei dem Sturz tödliche Verletzungen zu. Wer der Bergsteiger ist, ist derzeit noch unklar.
Hubschrauber muss elf Bergsteiger aus Höllental-Klettersteig retten
Das alles beobachteten auch elf Bergsteiger, die sich zum Zeitpunkt des Unglücks im Höllental-Klettersteig befanden. Der Polizeihubschrauber und der Rettungshubschrauber Christoph Murnau mussten sie anschließend vom Berg holen.
Die Polizei ermittelt derzeit, wie es zu dem Unfall kommen konnte und wer der Verstorbene ist. Die Beamten gehen derzeit nicht davon aus, dass hier Fremdverschulden vorliegt.
Polizei rechnet mit weiteren Schneerutschen in den kommenden Tagen
Die Polizei betont, dass an den Gipfeln der hohen Berge immer noch Schnee liegt. Derartige Schneerutsche seien dort deshalb keine Seltenheit. Alle, die in den Bergen unterwegs sind, müssen in den kommenden Tagen und Wochen mit weiteren Schneeabgängen rechnen, warnt die Polizei.
Mehrere Bergunfälle in den vergangenen Tagen in den Alpen
In den vergangenen Tagen kam es bereits zu einigen schweren, teils tödlichen Unfällen in den Alpen. Ebenfalls am Freitag wurde ein 26-jähriger Deutscher bei einer Klettertour im Tannheimer Tal verletzt. Der Mann war zusammen mit zwei Begleitern im Gemeindegebiet von Nesselwängle zu einer Klettertour gestartet, als sich ein fußballgroßer Stein aus der Wand löste und den Alpinisten am Kopf traf.
Einen Tag zuvor war ebenfalls im Gemeindegebiet von Nesselwängle eine Bergwanderin verletzt worden. Eine 47-jährige Deutsche stürzte beim Abstieg von der Roten Flüh in Nesselwängle im Tannheimer Tal ab.
Tödliche Verletzungen zog sich dagegen am Mittwoch einige Kilometer weiter, im Kaunertal (Tirol), eine 74-jährige Deutsche zu. Die Frau war mit ihrem Ehemann im Gemeindegebiet Feichten zu einer Wanderung aufgebrochen, als sie aus ungeklärter Ursache rund 20 Meter tief abgestürzt und verletzt in einem Bach zum Liegen kam. Als die Rettungskräfte bei ihr eintrafen, konnten sie nur noch den Tod der Frau feststellen.