Laut Polizeioberrat Michael Weber, dem Leiter des Polizeireviers Ravensburg, verlief das diesjährige Rutenfest in Ravensburg aus polizeilicher Sicht weitestgehend ruhig und friedlich. Das Rutenfest wird traditionell vor den Sommerferien veranstaltet. Die Tradition geht bis auf das 17. Jahrhundert zurück und gilt als eines der größten Schüler- und Heimatfeste im Süddeutschen Raum.
Straftaten etwas niedriger als im Vorjahr
In den fünf Festtagen kam es bislang zu 21 Straftaten. Ein laut Polizei erfreulich geringer Wert, der sich erneut unter der Zahl des letztjährigen Rutenfestes bewegt, in dessen Verlauf 26 Straftaten registriert worden waren.
Wie auch in den Vorjahren handelte es sich bei den Delikten auch in diesem Jahr meist um "veranstaltungstypische Delikte" wie Körperverletzungen, Bedrohungen, Diebstähle und Beleidigungen, die größtenteils von Betrunkenen begangen wurden.
19 Verletzte nach mutmaßlicher Pfefferspray-Attacke
Die grundsätzlich erfreuliche Bilanz wird jedoch durch einen Vorfall am Dienstagabend getrübt. Ein bislang unbekannter Täter hatte der Polizei zufolge vermutlich Pfefferspray vor der Bühne im gut gefüllten Weeber-Festzelt versprüht. Durch den Vorfall erlitten nach bisherigem Stand der Ermittlungen 19 Menschen Atemwegs- und Augenreizungen und mussten durch den Rettungsdienst teilweise notärztlich versorgt werden.
Betrunkene Jugendliche erwischt
Die Polizei konzentrierte sich auch in diesem Jahr besonders auf die Einhaltung der jugendschutzrechtlichen Bestimmungen. Neben mehreren Verstößen wegen Rauchens in der Öffentlichkeit erwischten die polizeilichen Jugendschutzteams bei ihren Kontrollen auf dem Festgelände drei betrunkene Jugendliche. Wegen ihrer starken Alkoholisierung wurden sie an das kommunale Präventionsprojekt HaLT (Hart am LimiT) vermittelt. Erfreulicherweise gab es durch MInderjährige keine Verstöße gegen das Cannabisgesetz. Auch darüber hinaus ergaben sich für die Polizei beim Rutenfest keine besonderen Auffälligkeiten.
Rücksichtslose Verkehrsteilnehmer stören Festzug
Für besonderes Unverständnis beim Ravensburger Revierleiter sorgten Verkehrsteilnehmer, die während des Festzuges Durchfahrtsverbote ignoriert und damit schwierige Verkehrssituationen insbesondere im Bereich des Wassertreters verursacht hatten. "Solche eigensüchtigen Fahrzeugführer gefährden durch ihr Verhalten sich und andere Verkehrsteilnehmer und binden unnötig die während des Rutenfestes ohnehin bereits belasteten Einsatzkräfte. Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis." so Polizeioberrat Michael Weber.