Vor sieben Jahren hat die Bayerische Polizei das Verkehrssicherheitsprogramm „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ gestartet. Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, zuständig für das Allgäu, hat jetzt eine postitive Bilanz gezogen. Demnach gibt es seit Bestehen des Programms weniger Unfälle auf den Straßen und weniger Verkehrstote. Die Zahl der Verkehrstoten im Einsatzbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West ist um im Vergleich zum Jahr 2011 um über 30 Prozent gesunken. In Zahlen bedeutet das: Im Jahr 2011 waren noch 69 Verkehrstote zu beklagen, im Jahr 2019 "nur" noch 46. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ist gestiegen. Die Polizei führt das darauf zurück, dass auch das Verkehrsaufkommen gestiegen ist, unter anderem durch neue Fahrzeuge wie E-Bikes und E-Scooter. Aber es wurden rund elf Prozent weniger Menschen schwer verletzt. Die auffälligsten Veränderungen stellt die Polizei im Bereich der Motorradsicherheit fest. Während 2011 noch 21 motorisierte Zweiradfahrer auf den Straßen im Bereich Schwaben Süd/West ihr Leben ließen, waren es im Jahr 2019 noch neun, rund 57 Prozent weniger. Gründe dafür sind verbesserte Straßenbaumaßnahmen, zum Beispiel doppelte Schutzbeplankung an unfallträchtigen Motorradstrecken. Außerdem führt die „Kontrollgruppe Motorrad“ seit gut zwei Jahren regelmäßig zielgerichtete Schwerpunktkontrollen durch. Diese Maßnahmen zeigen offenbar große Wirkung.
Motorradkontrollen im Allgäu: Wegelagerei oder lebensnotwendig?
Eine der Haupt-Unfallursachen bleibt zu schnelles Fahren. Die Polizei führt daher in den letzten Jahren im Rahmen des Konzepts wesentlich häufiger Geschwindigkeitsmessungen durch, speziell auf Landstraßen. Darüber hinaus sind es Alkohol, Drogen und Medikamente, die oft Unfällen führen. Auch in diesem Bereich gibt es seit Jahren verstärkt Kontrollen. Prävention und Aufklärung: eine weitere Wichtige Säule des Verkehrssicherheitskonzepts "Bayern mobil - sicher ans Ziel". Im Bereich der Verkehrsprävention richtet sich das Hauptaugenmerk auf besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer wie Kinder, ältere Menschen, Fußgänger und Fahrradfahrer. Die Poilzei versucht durch zielgruppenorientierte Aufklärung alle Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren, unter anderem mit der Verteilung von Infomaterial und mit individuellen Fahrtrainings. Dazu zählt auch die praktische Fahrradausbildung für Kinder in der 4. Jahrgangsstufe. Polizeipräsident Werner Strößner: „Wenngleich die Zahlen einen positiven Trend aufzeigen, steckt hinter jedem Verkehrstoten ein menschliches Schicksal. Ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme sind das oberste Gebot im Straßenverkehr. Bei Routinekontrollen und gezielten Schwerpunktaktionen werden die Polizeibeamtinnen und -beamten in unserem Schutzbereich auch künftig Hauptunfallursachen wie überhöhte Geschwindigkeit, Ablenkung und die Beeinflussung durch Alkohol, Drogen und Medikamente überwachen und Verstöße konsequent ahnden.“