Kemptener Bundespolizisten kontrollierten am Dienstagnachmittag am Grenztunnel Füssen ein italienisches Auto, in dem vier Menschen saßen. Der 33-jährige pakistanische Beifahrer legte den Beamten seinen Reisepass und seine gültige italienische Aufenthaltserlaubnis vor.
Inder können Kemptener Bundespolizisten am Grenztunnel Füssen keinen Ausweis vorlegen
Anders sah die Sache bei der 26-jährigen Fahrerin aus, die ebenfalls aus Pakistan kam. Ihr italienisches Dokument war seit September 2022 abgelaufen. Gar keinen Ausweis hatten dagegen die beiden 24-jährigen und 29-jährigen Inder dabei, die mit im Auto saßen.
Als die Bundespolizisten das Auto durchsuchten, entdeckten sie eine verschlossene Tasche. Den dazugehörigen Schlüssel hielt der 29-Jährige Mitfahrer zwar in der Hand, versuchte ihn aber, vor den Beamten zu verstecken - aus gutem Grund.

Denn in der kleinen Reisetasche war eine Plastiktüte mit circa 66 Gramm getrockneten Mohnkapseln. Ein Drogentest schlug auf Opium an. Während die Polizisten die Fahrerin genauer unter die Lupe nahmen, fanden sie einen gefälschten 20-Euro-Schein, den sie sicherstellten.
Pakistaner soll illegale Schleusungsfahrt organisiert haben
Die Polizisten ermittelten, dass der pakistanische Beifahrer die unerlaubte Fahrt organisiert hatte. Er erhielt dafür wohl eine mindestens dreistellige Summe. Der 29-jährige Inder gab in seiner Vernehmung an, dass er etwa 14.000 Euro für die Schleusung von Indien nach Deutschland gezahlt hatte.
Weil sie illegal nach Deutschland einreisen wollten, müssen sich die beiden Inder nun strafrechtlich verantworten. Außerdem wird der 29-Jährige wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz angezeigt.
Bundespolizei weist drei Migranten nach Österreich zurück - ein Inder muss in Abschiebehaft
Die beiden Pakistaner müssen sich wegen der versuchten Schleusung verantworten. Die Fahrerin erwartet zudem eine Anzeige wegen Geldfälschung und wegen versuchter illegaler Einreise.
Die Bundespolizei übergab die beiden mutmaßlichen Schleuser an ihre österreichischen Kollegen. Die indischen Migranten befinden sich in Österreich im Asylverfahren.
Die Polizisten wiesen den 24-Jährigen nach Österreich zurück. Der 29-Jährige, der dauerhaft in Deutschland bleiben wollte, musste am Mittwoch vor das Amtsgericht Kempten. Anschließend lieferte ihn die Polizei in die Abschiebehafteinrichtung Eichstätt ein.