Der 45-jährige Mann war Teil einer Gruppe, die aus vier tschechischen Staatsangehörigen bestand. Zusammen wanderten sie am Sonntagabend durch die Örflaschlucht in Götzis zum dortigen Klettersteig. Laut Polizei stiegen sie dann in den Klettersteig ein - allerdings mit unzureichender Ausrüstung.

Wegen Erschöpfung: Kletterer stürzt in der Örflaschlucht in Götzis
Die Gruppe durchstieg den Klettersteig durch die Örflaschlucht bis fast zum Ausstieg. Solange, bis ein Mitglied der Gruppe den Klettersteig nicht weiter bewältigen konnte. Aus diesem Grund entschied sich die Gruppe wieder abzusteigen. Beim Abstieg passierte es dann: Der 45-Jährige stürzte aufgrund von Erschöpfung ins Seil. Der Mann blieb kopfüber hängen und konnte von seinen Begleitern nicht aus der misslichen Lage befreit werden.

Bewusstlos, Hängetrauma und aufwendige Rettung
Die Gruppe rief deshalb die Bergwacht. Beim Eintreffen der Bergrettung war der Verunfallte bereits bewusstlos. Er erlitt ein Hängetrauma. Ein Hängetrauma kann entstehen, wenn bei längerem, bewegungslosem Hängen in einem Auffanggurt der Rückstrom des Blutes aus den Beinen behindert wird. So versackt eine große Menge des Blutes in den Beinen. In einer aufwendigen Bergeaktion, die etwa drei Stunden lang dauerte, konnte der 45-Jährige letztendlich mit einer Trage aus der senkrechten Wand geborgen werden. Im Anschluss wurde der Mann mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus Rankweil gebracht. Am Einsatz waren 15 Personen der Bergrettung Hohenems, 22 Personen der Bergrettung Rankweil, 25 Einsatzkräfte der Feuerwehr Götzis, sowie drei Polizisten beteiligt.

Klettersteig "Via Örfla" in Götzis
Der Klettersteig "Via Örfla" in Götzis dauert insgesamt etwa drei Stunden. Nach einer Stunde Anstieg, klettert man etwa eine Stunde lang. Danach beträgt der Rückweg erneut etwa eine Stunde. Der Steig enthält mehrere mittelschwere Kletterstellen (C) und am Ende eine schwerere leicht überhängende Stelle (D). Der Steig sollte nur mit kompletter Klettersteigausrüstung und nicht bei Nässe begangen werden.