Die Bundespolizei hat am Samstagvormittag einen mit drei Haftbefehlen und einer Aufenthaltsermittlung gesuchten Allgäuer hinter Gitter gebracht. Ein Zugbegleiter hatte den 55-Jährigen im Eurocity zwischen Lindau und Memmingen ohne gültigen Fahrschein erwischt. Wie die Polizei berichtet, wollte sich der 55-Jährige nicht ausweisen, nachdem er beim Schwarzfahren erwischt worden war. Bei der Ankunft des Zuges in Memmingen kümmerte sich die Bundespolizei dann um den Fall.
Fahndungscomputer schlägt viermal an
Der 55-Jährige legte den Beamten lediglich eine Kopie seines Impfausweises vor. Bei der Überprüfung der Personaldaten schlug der Fahndungscomputer gleich viermal an. Gegen den Mann lagen seitens der Staatsanwaltschaft Kempten zwei Vollstreckungshaftbefehle, ein Untersuchungshaftbefehl sowie eine Aufenthaltsermittlung vor. Demnach war der Gesuchte vom Amtsgericht Sonthofen im Oktober 2019 wegen Sachbeschädigung und im August 2020 wegen mittelbarer Falschbeurkundung zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von rund 650 Euro beziehungsweise von über 900 Euro verurteilt worden. Der gebürtige Oberstaufener, der mit 2,64 Promille erheblich alkoholisiert war, hatte jedoch seine Justizschulden bisher nicht beglichen. Der Untersuchungshaftbefehl wurde im Oktober 2021 aufgrund eines Betrugsdeliktes erlassen. Dem Angeklagten wird darin vorgeworfen, sich im Jahr 2020 von einem Sportgeschäft ein E-Bike geliehen zu haben, ohne den vereinbarten Mietpreis für die zweimonatige Nutzung zu bezahlen. Die Staatsanwaltschaft war außerdem wegen eines neuerlichen Betrugsfalles im Zusammenhang mit dem Jobcenter Lindau per Aufenthaltsermittlung auf der Suche nach dem Allgäuer.
Anzeige wegen Erschleichens von Leistungen
Am Samstagvormittag führten die Bundespolizisten den 55-Jährigen dem Richter beim Amtsgericht Kempten vor und lieferten ihn anschließend in die Justizvollzugsanstalt Kempten ein. Zudem erwartet den Mann nun noch eine Anzeige wegen Erschleichens von Leistungen.