Ein 30-jähriger mutmaßlicher Schleuser ist am Dienstagmorgen in Oberbayern vor einer Polizeikontrolle geflüchtet und hat dabei mehrere Menschen in Lebensgefahr gebracht.
Laut der Bundespolizei München wollte eine Polizeistreife den 30-jährigen Autofahrer an der Anschlussstelle Neukirchen auf der A8 einer Kontrolle unterziehen. Der 30-Jährige ignorierte die Signale der Polizei jedoch und raste davon. Bei seiner Flucht vor der Polizei soll der Mann dann mehrfach die Fahrspur gewechselt haben und verhinderte so ein Überholen des Polizeifahrzeugs. Dabei kam es unter anderem zu einem Beinahe-Crash.
Nach Flucht vor Polizei: Mutmaßlicher Schleuser verletzt zwei Polizisten
An der Anschlussstelle Traunstein/Siegsdorf gelang es einer weiteren Streife der Grenzpolizei das in Polen zugelassene Auto zu stoppen. Bei der Festnahme leistete der 30-jährige Mann aus Moldau erheblichen Widerstand. Zwei Polizeibeamte und der Schleuser wurden dabei leicht verletzt.

Schleuser rast der Polizei davon: Menschen kauerten im Kofferraum
Zum Zeitpunkt der Flucht befanden sich insgesamt sechs Männer aus Syrien im Auto. Zwei der Männer kauerten während der Flucht vor der Polizei im Kofferraum des Autos und waren entsprechend ungesichert. Unter den sechs Männern aus Syrien befand sich auch ein unbegleiteter 16-jähriger Jugendlicher.
Mutmaßlicher Schleuser wird Haftrichter vorgeführt
Während des Polizeieinsatzes musste die A8 in Fahrtrichtung München für kurze Zeit gesperrt werden. Der 30-Jährige soll am heutigen Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt werden. Er steht unter dem dringenden Verdacht des Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährlichen, unmenschlichen und erniedrigenden Bedingungen. Außerdem werden dem Mann Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Straßenverkehrsgefährung vorgeworfen. Die Ermittlungen leitet eine Spezialabteilung der Staatsanwaltschaft Traunstein. Diese ist für die Bekämpfung von grenzüberschreitender und organisierte Kriminalität zuständig.
Oberbayern: Bundespolizei greift weitere Syrer auf
In der Nacht zum Dienstag hat die Bundespolizei auch in Kiefersfelden mehrere Syrier aufgegriffen. Die insgesamt zehn Personen seien - in zwei Gruppen - von Schleusern über die Grenze gebracht worden, berichtet die Bundespolizei.
Sieben Migranten aufgegriffen
Zunächst sei einer Gruppe von sieben, orientierungslos wirkenden Männern am Ortsrand von Kiefersfelden aufgefallen, heißt es weiter. Bei der anschließenden Kontrolle habe sich keiner der Männer mit den nötigen Papieren ausweisen können.
Schleusung: 4.000 Euro für Fahrt von Slowenien nach Deutschland
Gegenüber der Polizei gaben die Männer an, dass sie von Slowenien aus mit einem Auto nach Deutschland gebracht worden seien. Hierfür habe jeder von ihnen 4.000 Euro zahlen müssen. Aufgrund der Aussagen der Syrer leitete die Polizei eine Fahndung nach drei weiteren Migranten ein. Die drei Syrer konnten anschließend am Bahnhof in Kiefersfelden aufgegriffen werden. Auch sie seien von den Schleusern zurückgelassen worden.
Bei den zehn Syrern handelt es sich um Männer im Alter von 21 bis 43 Jahren. Sie wurden in eine Aufnahmestelle für Geflüchtete gebracht.