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Nach Razzia: Anklage im Mafia-Verfahren auch gegen Polizisten erhoben

Nach Razzia

Anklage im Mafia-Verfahren auch gegen Polizisten erhoben

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    Die Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben. (Archivbild)
    Die Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben. (Archivbild) Foto: Bernd Weißbrod/dpa

    Ein Polizist aus Baden-Württemberg soll nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft die Mafia unterstützt haben. Sie hat deshalb nach eigenen Angaben Anklage gegen den Mann erhoben.

    Er soll «zur Unterstützung und Förderung einer italienischen Mafia-Gruppierung in zwei Fällen im Januar 2022 in polizeilichen Systemen Abfragen getätigt und diese an einen anderen mutmaßlichen Unterstützer der Gruppierung weitergegeben zu haben», teilte eine Sprecherin der Behörde mit. Zuerst hatte das ZDF-Magazin «frontal» darüber berichtet. Dabei sei es um ein Autokennzeichen und Personendaten gegangen.

    Geplantes Tötungsdelikt?

    Die Vorwürfe lauten Verletzung des Dienstgeheimnisses, Unterstützung einer kriminellen Vereinigung im Ausland, versuchte Strafvereitelung durch Unterlassen sowie versuchte Anstiftung zum Totschlag.

    Denn der Polizist soll den mutmaßlichen Unterstützer beauftragt haben, «einen Vorgesetzten, der ihm verhasst gewesen sein soll, durch italienische Landsleute körperlich überfallen zu lassen», hieß es weiter. Hierbei soll er zumindest billigend in Kauf genommen haben, dass das Opfer tödlich verletzt werde. Zu der Tat sei es aber nicht gekommen.

    Ferner hat die Staatsanwaltschaft den Angaben nach sieben Männer angeklagt, die der kalabrischen Mafia ‘Ndrangheta angehören oder sie unterstützt haben sollen. Hierbei gehe es unter anderem um Drogen- und Gewaltdelikte.

    Polizeibeamter war seit 2021 unter Verdacht

    Bei einem koordinierten Einsatz der Polizei in Deutschland und Italien waren Anfang April Dutzende Verdächtige festgenommen worden. Es seien 34 Haftbefehle vollstreckt worden, darunter einer gegen den damals 46 Jahre alten Polizisten aus Aalen (Ostalbkreis), hatten Staatsanwaltschaft und Polizei seinerzeit mitgeteilt. Er kam in Untersuchungshaft.

    Der Verdacht gegen den Beamten bestand nach Angaben der Ermittler seit 2021. Er sei danach intern versetzt worden. «So konnten wir sicherstellen, dass keine weiteren Informationen weitergegeben werden», hieß es.

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