Das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) hat zu dem Raub eines keltischen Goldschatzes im Römer Museum in Manching aktuelle Ermittlungsergebnisse veröffentlicht. Bisher ist die 25-köpfige Sonderkommission über 50 Spuren nachgegangen, insgesamt 45 Zeugenhinweise sind außerdem eingegangen.
Tatablauf
Durch die Ermittlungen ergibt sich jetzt ein etwas anderer Tatablauf. So wurde die Glasfaser-Verteilerstelle bereits um 00:31 Uhr, statt wie ursprünglich angenommen um 01:17 Uhr beschädigt. Die Ermittler haben den Tatablauf wie folgt rekonstruiert:
- 00:31 Uhr - Zerstörung Glasfaserkabel
- 01:26 Uhr - 01:30 Uhr Gewaltsames Öffnen der Zugangstüren
- 01:31 Uhr - Aufbrechen der Vitrine mit dem keltischen Goldschatz
- 01:35 Uhr - Täter verlassen das Museum durch die aufgebrochenen Türen
Die Auswertung der Kamerabilder
vom Überwachungssystem hat laut BLKA leider keine Ergebnisse geliefert. Das veraltete Kamerasystem musste von Spezialisten untersucht werden. Auf den sichergestellten Festplatten konnten allerdings keine Bilder vom Tattag gefunden werden.
Alarmanlage
Daskelten römer museum manchingwar zum Tatzeitpunkt mit einer Alarmanlage ausgestattet. Die Täter durchtrennten vor dem Einbruch die Glasfaserkabel in der näheren Umgebung und setzten so die Alarmanlage außer Funktion. Weiter wird untersucht, warum die Sicherheitsfirma die Störung nicht bemerkt hatte.
Polizeitaucher im Einsatz
Nach dem Einbruch haben Unterstützungskräfte der Bayerischen Bereitschaftspolizei die Umgebung des Museums abgesucht. Außerdem verteilte die Polizei etwa 500 Handzettel in der Umgebung. Polizeitaucher suchten am Dienstag, den 6. Dezember, und Mittwoch, den 7. Dezember, die nahen Gewässer ab. Dabei wurden neben verschieden Gegenständen u.a. zwei Brechstangen und ein Strommessgerät gefunden. Die Gegenstände befinden sich zur Zeit im Kriminaltechnischen Institut der BLKA wo sie untersucht werden. Ob ein Zusammenhang mit dem Einbruch besteht wird aktuell geprüft. Die Ermittlungen der SoKo Oppidum dauern an.
20.000 Euro Belohnung
Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat oder Ergreifung der Täter führen, wurde eine Belohnung in Höhe von 20.000 Euro ausgesetzt, die sich wie folgt zusammensetzt:
- Zweckverband kelten und römer museum manching 10.000 Euro
- Archäologische Staatssammlung 5.000 Euro
- Bayerisches Landeskriminalamt 5.000 Euro
Die Belohnung gilt ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Beamte, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.
Zeugenaufruf
Das BLKA sucht weiterhin Zeugen, die Auskunft zu folgenden Fragen geben können:
- Das Bayerische Landeskriminalamt bittet um Mithilfe und stellt folgende Fragen:
- Wem sind in den Nachtstunden 21./22.11.22 im Bereich des kelten römer museum manching verdächtige Personen aufgefallen?
- Wer hat im Vorfeld in der näheren Umgebung verdächtige Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit dem Einbruch stehen könnten?
- Wer kann sonst sachdienliche Hinweise zur Tat, den Tätern oder den gestohlenen Goldmünzen geben?
- Wer hat im Bereich um das Gebäude, Grundstraße 1 ½, in 85077 Manching (Glasfaserverteilstelle der Deutschen Telekom), verdächtige Personen bemerkt oder verdächtige Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit der Sabotage stehen könnten.
Hinweise nimmt das Bayerische Landeskriminalamt unter der Telefonnummer 089/1212 - 0 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.