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München, Bahnhof Feldkirchen: Jugendlicher erleidet Stromschlag nachdem er auf Kesselwaggon kletterte

Lebensgefährlicher Trend?

Erneut Stromunfall in München: 15-Jähriger bekommt Stromschlag und stürzt von Bahn-Waggon

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    Ein Jugendlicher ist in München auf einen Kesselwaggon geklettert und hat einen Stromschlag von der Oberleitung bekommen. (Symbolbild)
    Ein Jugendlicher ist in München auf einen Kesselwaggon geklettert und hat einen Stromschlag von der Oberleitung bekommen. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Soeren Stache

    Schwerste Verbrennungen erlitt laut Bundespolizei ein 15-Jähriger, der Samstagnacht (13. Juli) im Bahnhof Feldkirchen auf einen abgestellten Kesselwaggon geklettert war. Nach einem Stromschlag stürzte er vom Waggon und blieb schwer verletzt liegen.

     15-Jähriger bekommt Stromschlag und stürzt von Waggon rund fünf Meter in die Tiefe

    Der 15-jähriger Deutsche befand sich mit zwei Freundinnen (14 und 15 Jahre, beide Deutsche) auf dem Heimweg vom Volksfest in Poing. Am Bahnhof Feldkirchen bestieg er einen abgestellten Kesselwagen, um von diesem herunter zu urinieren. Dabei erlitt er auf dem Waggon stehend (vermutlich durch Berührung mit der 15.000 Volt führenden Oberleitung) einen Stromschlag und stürzte vom Waggon rund fünf Meter in die Tiefe. Die Polizei vermutet, dass er die 15.000 Volt führende Oberleitung berührt haben könnte.

     Starke Verbrennungen und Verletzungen: Ärzte: Zustand lebensgefährlich, jedoch stabil

    Mit starken Verbrennungen im Bein- und Kopfbereich sowie zusätzlichen Verletzungen aufgrund des Aufpralls am Boden wurde er in eine Münchner Klinik transportiert. Ärzte bezeichneten seinen Zustand am Sonntagmorgen (14. Juli) als lebensgefährlich, jedoch stabil. Der Feldkirchner ist demnach nicht ansprechbar. Allerdings müssten die kommenden Tage abgewartet werden, wie sein Körper und die Organe auf den 15.000 Volt-Stromschlag und die 40-prozentigen Hautverbrennungen reagieren.

     Eltern und Begleiterinnen erlitten Schock

    Die Erziehungsberechtigten wurden von Freunden des Jungen telefonisch informiert und fanden sich am Unfallort ein. Sie erlitten ebenso wie die beiden jugendlichen Begleiterinnen aus Kirchheim bzw. Feldkirchen einen Schock und wurden vor Ort durch die Feuerwehr betreut. Nach den Ermittlungen vor Ort ist laut Bundespolizei von einer alkoholbedingten Aktion auszugehen. Der Jugendliche gefährdete der Bundespolizei nach mit seinem Vorgehen nicht nur sich, sondern auch seine Begleiterinnen und die eingesetzten Rettungskräfte.

     Kein Tik-Tok-Trend, sondern Vorfälle aus der Situation heraus

    In den zurückliegenden Tagen gab es bereits zwei weitere, ähnlich gelagerte Fälle von Stromunfällen an Oberleitungen mit einem lebensgefährlichen bzw. tödlichem Sturz von Güterwaggons. Alle drei vorliegenden Stromunfälle waren - nach aktuellem Ermittlungsstand der Bundespolizei - jedoch Geschehnisse aus der Situation heraus. Hinweise auf - wie zuletzt von Medien teilweise spekuliert - sogenannte TikTok-Videos oder-Trends können seitens der Bundespolizei für die drei vorliegenden Unfälle nicht als ursächlich bestätigt werden.

     Bundespolizei und Deutsche Bahn besichtigen Unfallorte

    Bereits vor diesem dritten Fall hat die Bundespolizei, zusammen mit der Deutschen Bahn, zeitnah Ortsbesichtigungstermine in den Bahnhöfen Wolfratshausen und Trudering vereinbart, in die nun auch der Bahnhof Feldkirchen einbezogen werden wird. Dabei soll insbesondere auch geklärt werden, mit welchen präventiven Maßnahmen und mit welchen Absicherungen und zusätzlichen Hinweisen vor Ort künftig solchen Vorfällen entgegengewirkt werden kann.

     Bundespolizei warnt vor Gefahren an Bahnanlagen

    Die Bundespolizei warnt erneut eindringlich vor den Gefahren im Gleisbereich. Von der 15.000 Volt führenden Oberleitung kann auch ohne direkten Kontakt ein Lichtbogen überspringen. Der Aufenthalt in Bahnanlagen ist für Betriebsfremde - gleich aus welchem Grund - nicht geeignet. Sowohl im Gleisbereich als auch auf den Waggons besteht stets Lebensgefahr! Insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Sommerferien werden insbesondere Eltern gebeten, Kinder und Jugendliche auf die ihnen und anderen drohenden Gefahren hinzuweisen.

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